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Landeshauptstadt: Mit Kultur zu Geld

Ungewisse Zukunft für Förderprogramm Innopunkt

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Berliner Vorstadt - Katrin Hukal ist optimistisch. Seit September 2005 leitet sie das Innopunkt-Projekt in der Schiffbauergasse mit dem freischaffende Künstler und Vereine unterstützt und Kooperationen zwischen Kunst und Wirtschaft gefördert werden sollen. Ende August läuft die zweijährige Förderung aus. Wie es danach mit Innopunkt weitergeht, ist noch ungewiss.

„Derzeit erarbeiten wir zusammen mit der Verwaltung ein Konzept für die Weiterführung des Projektes“, sagt Katrin Hukal. Die Signale aus der Stadtverwaltung seien positiv und auch das Kulturministerium unterstützt eine weitere Förderung. „Doch EU-Fördermittel werden nur gewährt, wenn die Stadt einen Eigenanteil von 25 Prozent trägt“, so Hukal. Für das Projekt Innopunkt müsste die Stadt dann 60 000 Euro jährlich zahlen. Bei der angespannten finanziellen Haushaltslage keine kleine Summe. Doch Katrin Hukal hofft auf eine Zusage. Denn der Erfolg von Innopunkt spreche für sich.

Als Innopunkt im September 2005 als Pilotprojekt gestartet wurde, war die Zielsetzung eine Betreuung von 20 bis 25 Teilnehmern. „Im November haben wir aufgehört Werbung zu machen“, sagt Katrin Hukal. Die Nachfrage hatte die Erwartungen übertroffen. Bis heute haben den Service von Innopunkt 137 Teilnehmer genutzt, davon werden noch 75 betreut. Die Angebote sind für Arbeitslose kostenlos, sonst müssen 16,40 Euro pro Gespräch oder Seminar gezahlt werden.

„Manche kommen nur zu zwei oder drei Terminen, weil sie beispielsweise Unterstützung bei der Buchhaltung brauchen. Andere begleiten wir seit zwei Jahren“, erklärt Hukal die Arbeitsweise. Existenzgründungen in Kunst, Kultur und kulturnahen Bereichen, Begleitung in der ersten Phase der Selbständigkeit und Aufbau von Netzwerken gehören zum Angebot von Innopunkt. Graphiker, Designer, Fotografen und Autoren, aber auch die Kulturschaffenden in der Schiffbauergasse nutzen den Service wie Beratungen in Sachen Urheber- oder Steuerrecht oder das Kommunikationstraining von Innopunkt. „Uns geht es dabei nicht um Bevormundung oder Abhängigkeiten. Wir helfen, damit man mit Kultur seinen Lebensunterhalt verdienen kann.“

So gestalten Graphiker Veranstaltungsprogramme und Internetseiten oder Künstler Räume von Pensionen, kann eine Agentur die kulturelle Betreuung von Wirtschaftspartnern hier ansässiger Unternehmen übernehmen, die für Gespräche oder Verhandlungen in der Stadt sind. „Es geht im Grunde darum, Arbeitsplätze zu schaffen, in dem bei kulturellen Angeboten verstärkt auch die wirtschaftlichen Potenziale erkannt werden“, sagt Katrin Hukal. Und das gerade der Bereich der Kulturwirtschaft ständig wächst, belegen Studien. „Mittlerweile ist hier ein größeres Wachstum zu verzeichnen als in der Automobilindustrie.“

Personell arbeitet Innopunkt am Minimum. Katrin Hukal, die sich schon früher mit Kultur- und Existenzgründungen beschäftigte, ist die einzige Festangestellte. Die fünf Berater für die unterschiedlichen Bereiche arbeiten auf Honorarbasis. Sollte sich die Stadt zu Innopunkt bekennen, hofft Katrin Hukal auch auf eine bessere personelle Situation. Sollte die Stadt die 25 Prozent Eigenanteil nicht aufbringen, wird die Betreuung der 75 Teilnehmer Ende August zu Ende sein. Doch Katrin Hukal ist optimistisch. D. Becker

Weiteres im Internet:

www.schiffbauergasse.de/innopunkt/

D. Becker

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