Landeshauptstadt: Mit Murmelburg und Knutschecke
Kinder haben Waldparkspielplatz schon eingeweiht, gestern offizielle Übergabe des Gesamtareals
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Kinder haben Waldparkspielplatz schon eingeweiht, gestern offizielle Übergabe des Gesamtareals Von Hella Dittfeld Im Wäldchen zwischen Waldstadtcenter und Oberstufenzentrum (OSZ) II ist ab sofort für alle Platz. Die Gestalter – das sind als Bauherr der Sanierungsträger Stadtkontor, Dietzen+Teichmann, Berlin, als Landschaftsarchitekten, die bauausführende Firma Baum und Park aus Fahlhorst und die bildende Künstlerin Alice Bahra als Erfinderin der Murmelburg – haben sich alle Mühe gegeben, für die unterschiedlichen Nutzer den passenden Rahmen zu schaffen. Gestern wurde der kleine Waldpark an der Bibliothek offiziell eingeweiht und alle waren des Lobes voll. 475000 Euro wurden von der öffentlichen Hand dafür ausgegeben, je ein Drittel kam von Bund, Land und Stadt. Die Wohnungsgenossenschaft Karl Marx tat noch einmal 40 000 Euro dazu, um die Wegeanschlüsse zu den eigenen Wohnhäusern und zur Saarmunder Straße hin zu sichern. Drei Fußgängerbrücken überqueren nun „Untiefen“ und machen das gesamte Wegesystem barrierefrei. Und so können die Eiligen, aber auch die Rollstuhlfahrer auf den mit hellem Kies bestreuten Asphaltwegen einfacher und schneller hin- und hereilen. Die Kinder haben einen weiteren schönen Spielplatz bekommen mit drehbarem Naturstein, Schaukel, Rutsche und Wackelbalken. Das Herzstück aber ist die Murmelburg, in deren Öffnungen man kleine Bälle hineinwerfen kann, die dann an ganz unterschiedlichen Stellen wieder hervorspringen. Für die Jugendlichen wurde eine „Knutschecke“ – so Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz – konzipiert, für die älteren Waldstadtbewohner gibt es Ausruhe-Bänke. Insgesamt wurden 23 aufgestellt. Auch für all die, die gern ein, zwei Büchsen Bier trinken, gibt es einen Treff. Überall sind Papierkörbe und Aschenbecher angebracht, so dass wirklich niemand mehr ferkeln muss. Für die, die es statt auf alkoholische auf geistige Nahrung abgesehen haben, entstand vor dem Seiteneingang zur Bibliothek ein Lesegarten, der bei schönem Wetter sicher gern angenommen wird. Den Namen Waldpark hat sich das neugestaltete Gelände vor allem aber durch den alten Kiefern- und Eichenbestand verdient, der sorglich bei der Umgestaltung geschützt wurde. Die Plastiken Fisch, Phönix und Elefant des Bildhauers Misch aus rotem Sandstein wurden aufgearbeitet und leuchten wieder durchs Grün. Nun sollen noch die beiden Trafohäuser nach Auslobung eines Wettbewerbs gestaltet werden und für die Bibliothek besteht berechtigte Hoffnung, dass dort 2006 die Fassade saniert werden kann. Denn die sticht sehr unangenehm vom runderneuerten Umfeld ab. Stadtkontorchef Rainer Baatz sieht zudem Möglichkeiten, aus der Städtebauförderung noch bis 2007 Mittel abzuzweigen und den Eingangsbereich zum Waldstadtcenter und das Stück um die Straßenbahnhaltestelle aufzuwerten. Die Fußgängerverbindung von der Tram zum OSZ II entlang Zum Jagenstein soll zudem verbessert werden.
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