Landeshauptstadt: Mit Nine und Tim durch die Kita-Zeit
Werbung in eigener Sache: AWO setzte die sechs Bildungsgrundsätze in Kinderbücher um
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Die Puppe Nine mit den buschigen Zöpfen und Teddy Tim, dem die Plüschohren aus der blauen Mütze gucken, entstammen Erwachsenen-Fantasien. „Und haben doch den scharfen Kritikerblicken der Kinder standgehalten“, sagte Angela Basekow, Geschäftsführerin des Bezirksverbandes der Arbeiterwohlfahrt.
Für ihre 14 Kindertagesstätten in der Landeshauptstadt hat die AWO jetzt sechs Kinderbücher aufgelegt. Als eine Art Werbematerial in eigener Sache. „Wer eine AWO-Einrichtung besucht, wird ab sofort von Nine und Tim begleitet“, erklärte Basekow, die die Bücher gestern der Öffentlichkeit vorstellte. Die DINA 4 und 5 großen Hefte aus strapazierfähigem Glanzpapier gingen nicht in den freien Handel, sondern würden ausschließlich in den Kitas verteilt oder könnten von den Eltern zum Stückpreis von einem Euro bzw. 50 Cent gekauft werden.
An der Idee und deren Umsetzung hätten rund 25 Erzieherinnen aus den verschiedenen Einrichtungen ein Dreivierteljahr mitgearbeitet; gezeichnet sind sie von einer Grafikerin mit dem Pseudonym Rubina Klex, die gestern „vor lauter Aufregung“ krank geworden sei und deshalb bei der Buchvorstellung nicht dabei sein konnte, so Basekow.
Die Geschichten, die Puppe und Bär erleben, sind dem Kindergartenalltag entliehen. Deshalb und weil Nine und Tim reden, wie Vier- bis Sechsjährige hätten sich die Testkinder in der Babelsberger AWO-Kita „Sandscholle“ leicht mit den Hauptfiguren identifiziert, sagte Maria Meyer, pädagogische Leiterin der Kita-Trägergesellschaft AWO Kinder- und Jugendhilfe Potsdam gGmbH. Mit den sechs Folgen sollen gleichsam die sechs elementaren Grundsätze der Bildungsarbeit – Sprache, Kommunikation und Schriftkultur, Mathematik und Naturwissenschaft, Darstellen und Gestalten, Musik, Soziales Leben sowie Körper, Bewegung und Gesundheit – transportiert werden. „Danach arbeiten wir schon immer. Nur jetzt liegt es kindgerecht in Bild und Buch vor“, erklärte Erzieherin Andrea Schwäricke, die zusammen mit ihrer Kollegin Kerstin Gasch die Hefte an den „Sandschollen“-Kindern testen durfte. Wenn Nine & Tim beispielsweise in „Die Matratzenkutsche“ beim Mattenstapeln scheiterten, wollten die Kinder es ihnen sofort gleich tun und natürlich besser machen. Das fördere Bewegung, aber auch logisches Denken, sagte Kerstin Gasch. Auf Sprache und Erzählvermögen hingegen komme es in dem Buch „Die Geschichteneule“ an. Das Ende sei offen und die Kinder sollen dann selbst erzählen, wie es weiter geht
Teil eins bis drei der AWO-Kinderbuchreihe seien jetzt in einer Auflage von je 600 Stück pro Format aufgelegt worden, die anderen drei Teile folgten bis spätestens September, kündigte die AWO-Chefin an. Die Testkinder verlangten schon jetzt weitere Geschichten, sagte Erzieherin Schwäricke. Vielleicht, so Angela Basekow, bleibe es nicht bei sechs Heften. Dann gebe es in Zukunft noch mehr Erzählungen aus der Spielzeugkiste. Nicola Klusemann
Nicola Klusemann
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