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Von Kay Grimmer: Mit Polizeischutz zur ersten Stunde

Trotz mehrerer Verkehrsverstöße am neuen Griebnitzsee-Schulweg blieb das Chaos aus

Stand:

Babelsberg - Fahrradklingeln schellen am Morgen um kurz vor halb acht durch die Otto-Erich-Straße. Grundschüler kämpfen sich auf dem Rad über die schmalen Gehwege, ein Fahren auf der kopfsteinpflasterbewehrten Straße ist nahezu unmöglich. Doch für die Fußgänger ist ein Ausweichen der Radler ebenso schwierig – zu schmal sind die Gehwege. Währenddessen rumpelt ein Auto in die Sackgasse, auf dem Beifahrersitz eine Schülerin. Die fahrende Mutter chauffiert ihr Kind bis zum neuen Eingang zur Griebnitzsee-Grundschule. Sie war am gestrigen ersten Schultag eine von mehreren Eltern, die die städtische Gewissheit, es sei „mit keinem Hol- und Bringeverkehr der Eltern zu rechnen“ ad absurdum geführt haben.

Jedoch: zum von Anwohnern prophezeiten Verkehrschaos in der schmalen Sackgasse ist es nicht gekommen. Auch, weil sich die übergroße Mehrheit der Schüler und ihrer Eltern dann doch an die empfohlenen Regelungen der Schulleitung gehalten haben. Zusätzlich sorgte gestern morgen auch Revierpolizist Hans-Thomas Christ mit seiner Präsenz für weniger Verstöße auf dem besonderen Weg zur Babelsberger Schule. Denn um die neue Schulwegführung gibt es seit Wochen Auseinandersetzungen zwischen Anwohnern und Stadtverwaltung, die den neuen Behelfszugang gemeinsam mit Schulleitung, Polizei und Ordnungsamt geplant hatten. Der neue Schulzugang für rund 280 Schüler liegt in einer Sackgasse mit Kopfsteinpflaster, ohne Parkmöglichkeiten und ohne Radweg. Anwohner befürchten gefährliche Verkehrssituationen in der schmalen Straße. Notwendig ist der neue Weg, weil der bisherige Schulzugang für Baufahrzeuge reserviert ist – die Schule wird umfassend saniert. Zudem dürfen laut Stadtverwaltung die Griebnitzsee-Schüler „aus baulogistischen und haftungsrechtlichen Gründen“ nicht über das Gelände der benachbarten Marien- Schule. Laut der Planungen sind Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, angehalten, in die Domstraße zu fahren. Dort gibt es einen Verbindungsweg zur Otto-Erich-Straße. Polizeiobermeister Christ schätzte am ersten Schultag die Disziplin von Schülern und Eltern ebenso wie Schulrektorin Ellen Dahms trotz einzelner Verstöße als positiv ein.

Allerdings wiesen Anwohner und Eltern auf zwei bislang nicht beachtete Gefahrenpunkte hin. So ist der schmale Zugangsweg zur Schule unbeleuchtet – Eltern fordern vor allem für dunkle Monate mehr Licht. Zudem trifft der Verbindungsweg direkt auf eine schlecht einsehbare Tiefgaragenein- und -ausfahrt für ein Mehrfamilienhaus. Zwei Gefahren, die auch bei einem informellen Treffen von Anwohnern, Stadtverwaltung und Schulleitung am gestrigen Nachmittag zur Sprache kommen sollten. Die Zusammenkunft wurde vom SPD-Ortsverein Babelsberg kurzfristig geplant. „Wir hoffen, damit die Situation bei den protestierenden Anwohnern zu entkrampfen“, so Ortsvereinschef Dieter Jetschmanegg.

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