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Musik. Trommelkurse und Schlagzeugunterricht sind immer beliebt.

© Sebastian Gabsch

Landeshauptstadt: Mit Skaterbahn und Probenraum punkten Lindenpark will seine Jugendarbeit verstärken.

Fördermittelsuche wird immer wichtiger

Im Jugendkultur- und Familienzentrum „Lindenpark“ will man sich verstärkt auf die Klientel im jugendlichen Alter kümmern. So ganz neu ist dieser Ansatz nicht, schon lange ist die Event-Location in Babelsberg mehr als Veranstaltungsort für Krawallmusik: Das Haus hat sich seit der Übernahme durch die Stiftung SPI in den vergangenen Jahren erfolgreich als Familienzentrum mit Angeboten für alle Altersgruppen etabliert.

Nun werde intensiv daran gearbeitet, Projekte speziell für Jugendliche zu organisieren, so Projektleiter für Jugendinitiativen Tom Wischer. Das bedeute vor allem eine umfassende Fördermitteleruierung. Die Stadt unterstützt die Stiftung SPI mit jährlich 300 000 Euro für die tarifliche Vergütung der Angestellten. Die Gelder für die Jugendarbeit müsse sich das Haus bei externen Förderern, Stiftungen oder zum Beispiel dem Jugendamt, selbst besorgen, so Lindenpark-Pressesprecherin Juliane Riedel. Das bedeute viel Recherche und Fleißarbeit.

So organisiert der Lindenpark seit einem Jahr Projekte mithilfe von „Think Big“, einer Initiative der Fundación Telefónica, der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und O2. Bisher konnten 28 Projekte in Partnerschaft mit der Stiftung durchführt werden, mindestens 30 sollen es in diesem Jahr noch werden. So werden sich am 8. September in einem Konzert fünf Nachwuchsbands präsentieren, um Auftrittserfahrung zu sammeln. In den Oktoberferien ist ein mehrtägiger Workshop für junge Bands geplant, der im Club Mitte auf dem „Freiland“-Gelände stattfinden soll. Bereits das Mach-Rockmusikcamp in den Sommerferien, in dem fast 50 Kinder aus ganz Brandenburg eine Woche auf dem Lindenparkgelände gemeinsam verbrachten und das alltägliche Geschäft des Rockmusikers kennen lernen konnten, hatte sich großer Beliebtheit erfreut und war schnell ausgebucht.

Die Fokussierung auf den Bereich Rockmusik für Kinder und Jugendliche werde gut angenommen, sagt Wischer. Man sehe sich aber nicht als Konkurrenz zu den Musikschulen. „Wir bieten Veranstaltungen und Kurse im Niedrigpreissektor an oder sogar kostenlos“, sagt Wischer, der selbst Musiker ist. Trommel- und Gitarrenkurse seien stark nachgefragt, Bandprobenräume können kostenlos genutzt werden. Seit Kurzem bedient man mit dem Format „Elektro mit Mesut“ auch die Nachfrage nach elektronischer Musik.

Neben der Musik werden die Angebote der Außenanlagen im Fun- und Sportbereich von den Kindern und Jugendlichen gut angenommen. Diese würden sich auch motiviert um Wartungs- und Sanierungsarbeiten der Skaterbahn kümmern, so Wischer. Neben Skaten kann im Lindenpark auch die hohe Kunst des Graffiti erlernt werden, die neue Schallschutzwand, die nach Beschwerden aus der Nachbarschaft über zu viel Lärm durch die Skaterbahn aufgestellt wurde, hatte sich für die Sprayer hervorragend geeignet.

Mittlerweile gebe es Kinder, die fast täglich nach der Schule auf dem Lindenpark-Gelände auftauchen. Manche nehmen zielgerichtet an bestimmten Kursen und Gruppen teil, aber nicht zuletzt sei man auch für diejenigen da, die als Konsumenten, also Zuschauer, in den Lindenpark kommen, sagt Riedel. „Wir sind für alle da.“ Was bisher nicht so gut außerhalb von Projekten angenommen würde, sei der Club Mitte im Freiland, aber das könne an der gefühlt-abgeschiedenen Lage liegen, so Tom Wischer.

„Wir wollen Impulse setzten und die Jugendlichen stärken, damit sie selbst aktiv werden können“, erklärt Wischer. Unter den Mitarbeitern seien Sozialpädagogen und professionelle Musiker, dennoch arbeiten viele auf ehrenamtlicher Basis oder als Praktikanten. Steffi Pyanoe

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