Landeshauptstadt: Mit Sport für eine bessere Integration Migranten-Projekte in Sportvereinen angestrebt
Die Brandenburgische Sportjugend sucht in Potsdam nach Mitstreitern für das Projekt „Integration durch Sport“, um Migranten stärker in Potsdamer Sportvereine einzubinden. „Obwohl die Anzahl der Zuwanderer in Brandenburg in den vergangenen Jahren zugenommen hat, haben wir weniger Anfragen für das Projekt“, sagte Jörg Schneider von der Brandenburgischen Sportjugend im Migrantenbeirat der Stadt.
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Die Brandenburgische Sportjugend sucht in Potsdam nach Mitstreitern für das Projekt „Integration durch Sport“, um Migranten stärker in Potsdamer Sportvereine einzubinden. „Obwohl die Anzahl der Zuwanderer in Brandenburg in den vergangenen Jahren zugenommen hat, haben wir weniger Anfragen für das Projekt“, sagte Jörg Schneider von der Brandenburgischen Sportjugend im Migrantenbeirat der Stadt. Schneiders Vermutung: „Der Kontakt zu Migranten ist verloren gegangen.“
In Potsdam fungiert neben dem Stadtsportbund der SC Potsdam als sogenannter Stützpunktclub, der Integrationsprojekte in Sportvereinen koordiniert und gegebenenfalls finanziell unterstützt. Das Geld dafür kommt aus dem Bundeshaushalt. Beim SC Potsdam, dem größten Sportverein der Landeshauptstadt mit über 23000 Mitgliedern, haben nur rund 110 einen Migrationshintergrund. Für die Integrationsarbeit erhalte der SCP jährlich 4000 Euro, „die für jede Menge Aktivitäten genutzt werden“, so Schneider.
Auch Felix Kruse vom Fanprojekt des SV Babelsberg 03 konnte ein Migranten-Projekt vorstellen, das mithilfe des städtischen Integrationsprogramms zustande kam. Die Verwaltung hatte für die Jahre 2009 und 2010 jeweils rund 65 000 Euro für Projekte mit Zuwanderern zur Verfügung gestellt – finanziert aus eingespartem Geld durch den Umzug des Asylbewerberheims an den Schlaatz und die Übertragung in eine neue Trägerschaft. SVB-Fans treffen sich seit September 2009 mit Asylheimbewohnern zum regelmäßigen Fußballspiel in einer Sporthalle am Schlaatz. Fünf bis sieben Migranten kämen regelmäßig, außerdem auch immer wieder Jugendliche aus dem Schlaatz. „Wir sind dann schnell 20 bis 30 Spieler“, so Kruse. Zudem werden die Migranten zu allen Heimspielen des Regionalligisten eingeladen. Schließlich, so Kruse, bereite man eine Ausstellung mit dem Themenkomplex „Fußball und Migration“ vor, die ab dem 8. März im Waschhaus gezeigt werden soll. Kruse erinnerte jedoch daran, dass die Zukunft des Projekts ab 2011 offen ist, wenn das Geld ausbleibt. „So müssen wir für die Halle Miete zahlen, das sind mehr als 600 Euro. Es würde uns helfen, wenn wir die Zahlungen erlassen bekämen.“
Der Sport-Fachbereichsleiter im Rathaus, Torsten Gessner, erklärte zwar, „sich darum zu kümmern“, warnte jedoch vor allzu hohen Erwartungen. „Zusätzliche Mittel für weitere Integrationsarbeit sind im kommenden Haushalt nicht einkalkuliert.“ Derzeit unterstütze die Stadt fünf Vereine mit unterschiedlichsten Sportarten bei der Arbeit mit Migranten. KG
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