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Club 91 in Potsdam-West: Mit Sport kriegt man sie

Potsdams ältester Jugendklub, der Club 91, ist 47 Jahre alt. Das Gebäude wurde nun umfangreich saniert, die Arbeiten sind mittlerweile beendet. Und das musste gefeiert werden.

Stand:

Potsdam - Potsdams ältester Jugendklub ist älter als die heutige Klientel. Viel älter. Die Jungs und Mädchen, die zu den regelmäßigen Besuchern des Club 91 gehören, sind 14 bis 25 Jahre alt. Der Klub hat schon 47 Jahre auf dem Buckel. Mit einer kurzen Unterbrechung kurz nach der Wende. Dann aber ging es weiter, seit 1995 in Trägerschaft des Stadtsportbunds. 2014/15 wurde das Gebäude gründlich saniert, bei laufendem Betrieb, sagt Klubleiter Peter Neumann. Das Sanierungsende wurde am Freitag mit einer großen Party gefeiert.

Peter Neumann ist seit 1993 dabei, als er hier eine ABM-Stelle bekam. „War eine brenzlige Zeit damals, die Jugendlichen zwischen Punk und rechts suchten Orientierung. Einen Anlaufpunkt.“ Der Klub will das bieten, vor allem mit den vielen Sport-Angeboten. „Über den Sport erreicht man viele“, sagt Neumann, der ausgebildeter Sportfachwirt ist.

Muckibude und Chill-Lounge im Club 91

Heute sind die Jugendlichen entspannter, ganz normale Kids eben, sagt der Klubleiter. Etwa 25 gehören zum festen Stamm, dazu kommt „Laufkundschaft“, unregelmäßige Gäste und Besucher der öffentlichen Veranstaltungsreihen. Dann kommen Nachbarn aus der Seniorenresidenz gegenüber und aus ganz Potsdam in den Flachbau am wasserseitigen kurzen Ende der Kastanienallee. Das Gelände ist groß, es gibt ein Beachvolleyballfeld, eine Terrasse. Auf etwa 300 Quadratmetern im Haus findet man eine gut ausgestattete Muckibude für freies Training und diverse Sportkurse, einen Computerraum, eine Chill-Lounge als Rückzugsort und einen Saal mit Bar. Dieser ist auch Veranstaltungsort für den Talk im Club mit prominenten Gesprächspartnern. Alle Ministerpräsidenten, alte und der neue, waren schon hier, auch bekannte Sportler und Trainer. Manchmal fahren die Klubmitglieder auch selbst weg, besuchen große Vereine wie Hertha BSC. Außerdem nutzen drei Potsdamer Schulen den Sportraum für Ganztagsangebote.

Im Klub arbeitet neben Neumann noch ein Sozialarbeiter, eine dritte Stelle ist derzeit ausgeschrieben. Die Personalkosten werden vom Jugendamt und dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport getragen. Die Sanierung kostete den Kommunalen Immobilienservice 370 000 Euro: für Wärmedämmung und eine frische, knallrote Außenfassade, Dachsanierung, neue Fenster und sanitäre Anlagen. Zur Einweihung kamen viele Gäste, darunter Stadtsportbund-Chef Lutz Henrich und Jugendamtschef Reinhold Tölke. Nur einen kleinen Wunsch hat Neumann noch: „Mehr Mädels wären schön“, aber auch mit Extra-Sportkursen für Frauen hat es bislang nicht so richtig geklappt. Es sei wohl generell so, dass eher Jungs in die Klubs kommen. „Aber irgendwann bringen die dann ihre Freundinnen mit.“ 

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