Landeshauptstadt: Mit und ohne Disc golfen
Minigolf im Volkspark geplant, Disc-Golfer wollen Ersatz und zweiten Standort
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Bornstedter Feld - Der Volkspark Potsdam scheint eine gute Basisstation zu sein: Durch den Bau einer Disc-Golf-Anlage ist der bislang weitgehend unbekannte Sport Disc-Golf bekannter geworden. Mehr als 1000 Nutzer hat es im vergangenen Jahr gegeben, sagte Philipp Stadler vom Verein Hyzernauts. Auch die Zahl der Vereinsmitglieder habe sich seit Eröffnung des Parcours verfünffacht. Nun würde der Verein gerne weiter wachsen und eine zweite, internationalen Ansprüchen genügende Disc-Golf-Bahn eröffnen. Doch vorerst droht eine Verkleinerung des bestehenden Parcours im Volkspark – denn sowohl die Begehrlichkeiten nach Wohnraum als auch andere Freizeitprojekte knabbern an der Ausdehnung des Disc-Golf-Parcours.
Der Sport erinnert an eine Mischung aus Frisbee und Golf. Mit den Wurfscheiben werden nach den Regeln des Golfens Bahnen absolviert. Wer mit den wenigsten Würfen die Scheibe in den Ring bekommt, hat gewonnen. Im Volkspark gibt es 14 solcher Bahnen. Nun sollen laut Stadler fünf derer wegfallen. Im Bildungsausschuss am Dienstagabend sagte er daher, dann könne es passieren, dass die Anlage komplett abgebaut werden muss.
Alles nur ein Missverständnis, hieß es gestern: Der Entwicklungsträger Bornstedter Feld wolle die Anlage erhalten, sagte Geschäftsführer Horst Müller-Zinsius auf Anfrage. Der Verein müsse in den nächsten Wochen aber vorschlagen, wo die Bahnen ersatzweise entstehen könnten, dann werde der Vorschlag geprüft.
Die Disc-Golf-Anlage wurde Anfang 2007 gebaut, 15 000 Euro erhielt der Verein dafür aus Lotto-Mitteln des Landes. „Allen Beteiligten war bereits in der Planungsphase bekannt, dass sich zwei der insgesamt 14 Bahnen auf künftigen Bauflächen befinden und sich daher im Zuge der weiteren baulichen Entwicklung im Bornstedter Feld die Notwendigkeit zur entsprechenden Anpassung des Parcours ergeben würde“, teilte ein Sprecher des Entwicklungsträgers gestern mit. Weitere Bahnen müssten weichen, weil die Flugbahn der Frisbees eine geplante Minigolfanlage queren würden. Derzeit verhandelt der Entwicklungsträger als Betreiber des Volksparkes über ein weiteres Angebot: Ein privater Investor wolle im Frühjahr 2011 eine Minigolfanlage eröffnen, hieß es gestern. Dabei geht es um die Verpachtung einer circa 1500 Quadratmeter großen Fläche am Eingang „Stadtplatz Remisenpark“. Durch die Verpachtung der Fläche rechnet der Parkbetreiber mit zusätzlichen Einnahmen, „die zur stärkeren Kostendeckung der Parkbewirtschaftung und damit letztlich zu einer Verringerung des Zuschussbedarfs durch die Stadt beitragen würden“. Im vergangenen Jahr haben die Einnahmen aus dem Verkauf der Eintrittskarten 31 Prozent der Gesamtkosten für den Park gedeckt. Laut Stadler sind die Disc-Golfer auch für den Park eine wirtschaftliche Größe. Bei 1000 Nutzern die Eintritt zahlen und 800 ausgeliehenen Frisbeescheiben in einer Saison spüle das Geld in die Kasse.
380 000 zahlende Gäste strömten in der letzten Saison in den Park. Immer wieder ist das Angebot erweitert worden, zuletzt durch den Bau einer professionellen Beach-Volleyballanlage und einem speziellen Garten für private Feste. Auch die Hyzernauts wollen das Angebot am Standort weiter gerne nutzen. Und eine neue, 18-Loch-Disc-Golf-Anlage im Katharinenholz oder den Ravensbergen aufbauen. Mit dem Ziel, dort auch internationale Meisterschaften austragen zu können, so Stadler. Jan Brunzlow
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