Landeshauptstadt: Möbel für Naturpark
Sielmanns Naturlandschaft gGmbH skizziert Pläne für Entwicklung der Döberitzer Heide
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Fahrland – Rund 20 massive Eichenholzbänke und mehrere Tische als neues Mobilar für den Naturpark Döberitzer Heide im Norden Potsdams: Gestern stellte die Sozialbeigeordnete Elona Müller die Ergebnisse eines ABM-Projekts der Gesellschaft für berufliche Aus- und Weiterbildung mbH (GBA) in Fahrland vor. Über sechs Monate hatten dabei zehn Jugendliche die Holzmöbel gebaut und so Führerscheine für die Benutzung von Kettensägen und Gabelstaplern erworben. „Die Qualität scheint viel besser als im Baumarkt“, lobte Peter Nitschke, Geschäftsführer des Parks, die neuen Möbel.
Am Rande der Veranstaltung skizzierte er zudem die Entwicklung des entstehenden Parks im nächsten Jahr: Im ersten Quartal soll danach bereits ein acht Kilometer langer Weg nach Potsdam begehbar sein. Ebenso soll 2007 ein erstes Freigehege fertiggestellt werden.
Im Juli 2004 hatte die Sielmann-Stiftung rund 3500 Hektar der Döberitzer Heide erworben. Das Gebiet wurde zuvor mehr als 100 Jahre militärisch genutzt und kaum von Menschen betreten, wodurch dort nun seltene Tier- und Pflanzenarten leben. Ziel der Sielmann-Stiftung innerhalb der nächsten Jahre ist die Schaffung eines wildnisähnlichen Naturschutz- und Naherholungsgebiets. Wie sich bei diesen Plänen der Tod von Stiftungsgründer Heinz Sielmann am Anfang diesen Monats auswirkt, vermochte Nitschke noch nicht zu sagen: „Ich gehe davon aus, dass die Stiftung das Lebenswerk ihres Gründers fortsetzen wird.“ Er hoffe, dass die Spendenbereitschaft der Menschen für die Projekte der Stiftung nicht nachlasse. „Wir brauchen noch hunderte solche Bänke, wenn wir alle 500 Meter welche hinstellen möchten“, so Nitschke. Insgesamt sind 55 bis 60 Kilometer Rundweg geplant.
Die in Fahrland gebauten Holzmöbel sind keine Spenden. 5000 Euro hat die Sielmann Naturlandschaft gGmbH bei der Finanzierung des ABM-Projekts mitbezahlt. Insgesamt kostete es 117 500 Euro, 84 000 Euro dabei von der Potsdamer Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für Arbeitslose (PAGA), 28 000 Euro von den Europäischen Sozialfonds.
Elona Müller hofft auf langfristige Effekte solcher finanziell aufwendigen Projekte für die teilnehmenden, oft langzeitarbeitslosen Jugendlichen: „Ich denke, ihr Chancen auf einen festen Job oder eine Ausbildungsplatz haben sich nach dieser Erfahrung verbessert.“ Einer habe schon während der ABM einen Job gefunden, ebenso sei eine Azubi-Stelle vermittelt worden. Auch Nitschke fand aufmunternde Worte für die Jugendlichen, deren Projekt nun beendet ist: „Wenn ihr zu Hause solche Bänke herstellt, könnt ihr sie weiterverkaufen.“
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