Landeshauptstadt: Mobil gegen Knochenschwäche
Aktion „Weckruf Osteoporose“ zu Gast in Potsdam
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Innenstadt - Einer neuen Studie des Instituts für Gesundheits- und Sozialforschung (IGES) zufolge leidet in Deutschland mindestens ein Viertel der über 50-Jährigen an Osteoporose. Das sind fast acht Millionen Menschen, die dauerhaft Schmerzen haben und fürchten müssen, sich bei einem einfachen Sturz die Knochen zu brechen.
Aufklärung über diese Krankheit wollen zwei Pharmahersteller liefern, deren Osteoporose-Mobil gestern am Brandenburger Tor Station machte. Unter dem Motto „Weckruf Osteoporose“ sollen mit Hilfe von Fragebögen und Broschüren Informationen über eventuelle Risiken, an Osteoporose erkrankt zu sein, vermittelt werden. Betroffenen sollen Ängste genommen und Tipps gegeben werden.
Als Fachfrau in Potsdam vor Ort war gestern Dr. Jutta Semler, Chefärztin der Abteilung für Stoffwechselerkrankungen und Osteologie am Berliner Immanuel-Krankenhaus und Vorsitzende des Kuratoriums Knochengesundheit. Diagnostizieren kann die „Knochenkoryphäe“ direkt am Info-Mobil natürlich nicht – „ich schenke nur meine Meinung“, sagte Semler. Aber sie sei sehr daran interessiert, die Patienten über ihre Möglichkeiten aufzuklären. Der allgemeine Trend ginge hin zur Zweitdiagnose: „Der Patient ist heute durchaus kritisch – stellt er fest, der Kollege kann, darf oder will nicht angemessen handeln, entscheidet er mit den Füßen“, meinte Semler. Demnächst werde es einen Patientenleitfaden für Osteoporose geben, kündigte sie an. Darin würden Erkrankte und Risikopatienten objektiv über Behandlungsmethoden informiert.
Richtige Behandlung sei auch wichtig, um hohe Folgekosten zu verringern oder zu vermeiden. Die im Februar diesen Jahres veröffentlichte Studie „Bone-Eva“ des IGES hat neben den Betroffenenzahlen auch die enormen Kosten infolge einer angeblich mangelnden Osteoporosebehandlung in Deutschland erfasst. Dabei stellte sich heraus, dass die Behandlung von Frakturen der hauptsächliche Kostenfaktor ist. Nach Aussage der Studie könnten diese Knochenbrüche bei ausreichender Versorgung der Erkrankten zwar nicht verhindert, doch aber vermindert werden.rs
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