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Heller wird es im Frühjahr. Dann soll das Teilstück des Europa-Radwegs Nummer 1 an der Havel zwischen der Kastanienallee und einem Weg in Höhe der Straße Im Bogen mit einer Decke aus weißen kleinen Steinen aufgehübscht werden.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Modder zu Asphalt

Am Havelufer in Potsdam-West wurde am Freitag ein saniertes Stück des Uferwegs eröffnet

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Potsdam-West - Ein ganz kleines Stück sind seit dieser Woche die französische Stadt Boulogne-sur-Mer am Ärmelkanal und das russische St. Petersburg zusammengerückt. Grund dafür ist der Europa-Radweg Nummer 1. Er verbindet beide Städte und führt durch Potsdam. Am gestrigen Freitag wurde ein Teilabschnitt auf dem Gebiet der Landeshauptstadt nach einem grundlegenden Wegeausbau wiedereröffnet. Dabei handelt es sich um den landschaftlich besonders reizvollen Teil des Uferweges an der Havel zwischen der Kastanienallee und einem Weg in Höhe der Straße Im Bogen.

Eine „Modderpiste mit Schlaglöchern“ sei der Uferweg bislang gewesen, sagte Potsdam Baubeigeordneter Matthias Klipp (Grüne) bei der Eröffnung. Anstatt auf Erde, Sand und Kieselsteinen können Radfahrer und Fußgänger nun auf 3256 Quadratmetern Asphalt wandeln. 586 000 Euro hat der Bau nach Angaben der Stadt gekostet. Die Planung und Überwachung der Baumaßnahme lag in den Händen des Potsdamer Landschaftsarchitekturbüros Bappert und Partner, die Bauausführung übernahm die Firma Märkische Garten- und Landschaftsgestaltung aus Groß Kreutz.

Außer der Asphaltierung des Weges wurde im Rahmen der Baumaßnahme auch der bestehende Kinderspielplatz erweitert. Und wer hier am Havelufer ein wenig verweilen will, für den stehen nun etliche Bänke parat, von denen aus man den Reiz der Uferlandschaft genießen kann. In Höhe des Kinderspielplatzes gibt es jetzt eine hölzerne Plattform mit Geländer, die von ihrem Erscheinungsbild her ein wenig an den Ausguck auf der Promenade am Caputher Gemünde erinnert.

Trotz offizieller Einweihung am gestrigen Freitag ist der neue Weg noch nicht ganz fertig. Der graue Asphalt soll im kommenden Frühjahr mit einer Decke aus weißen kleinen Steinen aufgehübscht werden. Die neue Uferwegpiste wird dann einen wesentlich helleren Eindruck als jetzt machen. Wegen der kühlen Witterung habe man die Steine bislang noch nicht aufbringen können, sagte Grünflächenbereichsleiter Herbert Claes bei der Eröffnung. Baubeigeordneter Klipp zeigte sich erfreut, dass der Zeit- und Kostenplan eingehalten worden sei. Brandenburgs neue Ministerin für Infrastruktur, Kathrin Schneider, wünschte „viel Glück auf dem Radweg“.

Für die kommende Woche kündigte Claes die nächste Freigabe eines Potsdamer Uferweges an: Am Montag wird die Bauabnahme des frisch asphaltierten Uferweges unterhalb der Villa Luisenhof an der Vorderkappe nahe Hermannswerder stattfinden. Dann können die Radler dort ein völlig neues Fahrgefühl auf einer glatten Bahn genießen. Auch dort sollen in der wärmeren Jahreszeit noch helle Steine in den Fahrbahnbelag eingearbeitet werden. Im kommenden Jahr will die Stadt einen weiteren Uferweg herrichten: Hinter dem Seminaris-Seehotel am Bahnhof Pirschheide soll der bestehende Weg als Radweg ausgebaut werden. Ebenfalls 2015 wird voraussichtlich der neue Uferweg am Jungfernsee zwischen der Bertinistraße und der Nedlitzer Südbrücke fertiggestellt werden, wie Potsdams Radverkehrsbeauftragter Torsten von Einem am Freitag mitteilte. Er rechne mit einem Abschluss der Bauarbeiten im Sommer. Dann wird es dort an dem teils recht abschüssigen Ufer des Jungfernsees sowohl einen Rad- als auch einen Fußweg geben.

Noch wesentlich länger auf eine Verbesserung der Radwegsituation müssen hingegen Pendler zwischen Werder und Potsdam warten. Der Weg neben den Schienen auf der Eisenbahnbrücke über die Havel ist für Radler bekanntlich alles andere als komfortabel. Hier sind Treppen zu überwinden. Daher ist der Neubau einer Brücke für Radfahrer neben der bestehenden Eisenbahnbrücke geplant. Jedoch wird diese neue Havelquerung wegen der umfangreichen Planungsarbeiten wohl nicht vor dem Jahr 2019 stehen, wie von Einem am Freitag sagte.

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