Landeshauptstadt: Modellfort ausgraben
Wieder Kontakte zwischen Stiftung und Verein
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Das Modellfort im Park Sanssouci, das im November 2004 durch die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten mit Sand verfüllt und mit Rasen überzogen wurde, könnte schrittweise wieder ausgegraben werden.
Diese Hoffnung hegt Peter Feist, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Modell-Fort Sanssouci e.V.. Die Vereinigung zur Erforschung und Erhaltung preußischer Festungsbauten hatte seinerzeit gegen die mit ihr nicht abgestimmte Zuschüttung der Anlage protestiert und Beschwerde beim Landesdenkmalamt eingelegt. Die Stiftung begründete die Maßnahme mit der Sicherung und dem Schutz des Forts, das durch Vandalismus weitgehend zerstört worden war.
Inzwischen gebe es wieder Kontakte mit Sanssouci, erklärte Feist. Der neue Gartendirektor Dr. Michael Rohde schließe nicht aus, dass die 1893 gebaute, fälschlich als „Prinzenspielplatz“ bezeichnete Anlage einen wesentlich höheren Denkmalwert besitzt als bisher zugestanden. Als Modellfort hatte sie die Aufgabe, einen neuen Festungstyp, die so genannte Panzerfortifikaton, zu entwickeln und zu testen. Dies war notwendig geworden, weil die herkömmlichen Befestigungsanlagen dem Beschuss durch neu entwickelte Granaten mit hoher Sprengkraft nicht mehr standhalten konnten.
Das von Kaiser Wilhelm II. in Auftrag gegebene und von H. Diener entworfene Modell bildete den Ausgangspunkt für neue Festungsbauten. Damit sei es ein militärhistorisches Denkmal von internationaler Bedeutung. Laut Feist wurde dies durch ein festunsgsgeschichtliches Kolloquium bestätigt, das die Arbeitsgemeinschaft am Sonnabend bei der Potsdamer URANIA durchführte. Die Tagungsbeiträge, die in der Schriftenreihe des Vereins veröffentlicht werden, hätten wichtige neue Forschungsergebnisse vorgestellt. Die Arbeitsgemeinschaft hat bereits Vorschläge zur touristischen Präsentation des Modellforts erarbeitet. Den Anfang könnte eine Informationstafel machen.E. Hoh
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