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Von Guido Berg: „Momper-Center“ vor Baubeginn

„Johanniter-Quartier“ für 15 Millionen Euro entsteht ab April / Kaufland-Filiale ab Juni im Bau

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Potsdam-West - Walter Momper, nach dem Baubeginn des nach ihm benannten Center-Projektes in der Potsdamer Zeppelinstraße befragt, pflegte seit Jahren mit Sarkasmus zu antworten: „Es kann sich nur noch um Wochen handeln.“ Die Anlaufstrecke für das „Momper-Center“ erwies sich als enorm lang. Nie jedoch lag Mompers Standardantwort mehr Wahrheit inne als jetzt. Tatsächlich soll der Baustart nun bevorstehen.

Die Baugenehmigungen sowohl für ein Seniorenheim als auch für eine Kaufland-Filiale liegen vor, erklärte Momper, Projektentwickler und amtierender Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin, den PNN. Bereits im April 2010 beginnen auf dem Grundstück an der Zeppelinstraße, Ecke Kastanienallee die Bauarbeiten für das Seniorenprojekt „Johanniter-Quartier“, bekräftigte Grit Kirstin Schreck, Pressesprecherin der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Landesverband Berlin/Brandenburg. Jörn Pötting, in Berlin ansässiger Architekt der Anlage für betreutes Wohnen, rechnet mit einer Bauzeit von etwa 20 Monaten. Dazu erklärt der Vorstand des Landesverbandes, Jörg Lüssem: „Wir rechnen damit, die Wohnanlage Ende 2011 eröffnen zu können.“ Das Gesamt-Investitionsvolumen betrage 15 Millionen Euro. Im direkt an der Havel gelegenen „Johanniter-Quartier“ sollen 62 barrierefreie Wohnungen mit gehobener Ausstattung und einer Wohnfläche von 45 bis 120 Quadratmetern entstehen. Zusätzlich werden zwei Wohngemeinschaftsgruppen für demenziell Erkrankte angeboten, so Johanniter-Sprecherin Schreck.

Für die künftige Kaufland-Filiale, ähnlich der am Potsdamer Hauptbahnhof, ist im Sommer 2010 Baubeginn, erläutert der linke Stadtverordnete Ralf Jäkel. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Supermarktes ist für November 2011 anvisiert, was Kaufland gestern gegenüber den PNN bestätigte. Jäkel, auch Mitglied im Bauausschuss, beobachtet das Momper-Projekt seit Jahren. Wie er erläuterte, haben Grundstücksfragen das Vorhaben jahrelang verzögert. So hätten Splitterflächen Erbengemeinschaften gehört; der Ankauf dieser Flächen habe sich als kompliziert erwiesen. Im Weiteren hätten technische Details zu „differenzierten Einzelstandpunkten“ zwischen den Investoren und der Baubehörde geführt. Konkret sei die Bauhöhe der Kaufland-Filiale Gegenstand von Umplanungen gewesen. Nun soll der Supermarkt laut Jäkel ein Parkdeck erhalten, das mit einer Pergola abgedeckt ist. Für die Einfahrt der Kaufland-Kunden werde eigens eine Ampel auf der Zeppelinstraße entstehen.

Momper entwickelt sein Potsdamer Projekt seit über 14 Jahren. Zwischenzeitlich sah er sich dem Vorwurf ausgesetzt, er habe das Wassergrundstück „weit unter der Hälfte des Bodenrichtwertes“ gekauft, wie Bürgerbündnis-Fraktionschefin Ute Bankwitz einmal sagte. Zuletzt gab es Streit, da Kaufland auf ein Bürogeschoss verzichten wollte. Offenbar konnten die Querelen bereits im Herbst 2009 ausgeräumt werden. Da berichtete Potsdams Baubeigeordneter Matthias Klipp (Bündnisgrüne) von einem erfolgreichen „Konsensverfahren“.

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