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19-Jähriger in Potsdam schwer verletzt: Mordkommission ermittelte nach Messerstichen
Am Waldstadt-Center wird in der Nacht zum Samstag ein schwer verletzter 19-Jähriger gefunden. Einen Überfall wie zunächst behauptet gab es laut Polizei jedoch nicht.
Stand:
Potsdam - Ein schwer verletzter 19-jähriger Mann ist in der Nacht zum Samstag kurz vor Mitternacht von Passanten am Waldstadt-Center gefunden worden. Der Mann hatte nach Polizeiangaben schwere, jedoch nach ersten Erkenntnissen nicht lebensbedrohliche Verletzungen durch Gewalteinwirkung erlitten. Er wurde ins Krankenhaus gebracht. Die Mordkommission der Polizeidirektion West übernahm die Ermittlungen.
Die jungen Leute verwickelten sich bei ihren Aussagen in Widersprüche
Die Beamten fanden heraus, dass der junge Mann am Abend mit einer Gruppe gleichaltriger Frauen und Männer unterwegs gewesen war; es wurde Alkohol getrunken. Ersten Angaben der jungen Leute zufolge seien sie dabei von einem oder zwei Männern überfallen worden, die den 19-Jährigen verletzt hätten und dann geflüchtet seien. Die jungen Leute, auch der Verletzte, verwickelten sich laut Polizei jedoch bei ihren Aussagen in Widersprüche, daraufhin nahmen die Beamten drei Männer aus der Gruppe im Alter von 18 und 20 Jahren vorläufig fest.
Bei den weiteren Vernehmungen stellte sich heraus, was offenbar tatsächlich geschehen ist: Der 19-Jährige und ein 20-jähriger Freund hatten mit Messern "Abwehrübungen" geprobt. Dabei sei der 19-Jährige schwer verletzt worden. Dass Unbekannte die Gruppe überfallen hätten, sei eine Ausrede gewesen. Wie die Polizei angibt, handelt es sich bei allen Personen aus der Gruppe um Deutsche aus Potsdam. Alle drei zunächst festgenommenen Männer wurden am späten Samstagnachmittag aus dem Gewahrsam entlassen. Die Polizei ermittelt weiter zum Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung.
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