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Landeshauptstadt: Moritz auf dem Schildkrötenpanzer

Die Reptilien-Show von „Richter“s Schulzoo“ gastierte gestern im Bürgerhaus am Schlaatz

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Die Reptilien-Show von „Richter“s Schulzoo“ gastierte gestern im Bürgerhaus am Schlaatz Die sechsjährige Selene und die neunjährige Jessica stehen nebeneinander, um ihre Hälse räkelt sich eine drei Meter lange Tigerpython. Die kleinen Mädchen lächeln tapfer, auch weil sie wissen, dass von der Schlange keine Gefahr droht. „Wenn Johann euch würgt, steckt einfach die Zunge raus“, hat Bino Richter ihnen vorher scherzhaft gesagt. Ihm glauben die beiden Kinder: Schließlich ist der 29-Jährige der Moderator und Dompteur der Reptilien-Show von „Original Richter“s Schulzoo“, der an diesem Donnerstag Nachmittag für zwei Auftritte im Bürgerhaus am Schlaatz gastiert. Der mobile Ein-Mann-Tierzirkus von Bino Richter kommt aus dem westfälischen Soest. Gegründet wurde das Familienunternehmen 1953, seitdem soll es Kinder mit dem Leben von Tieren vertraut machen. „Ich führe unseren Lernzoo in der dritten Generation und bin mit den Tieren aufgewachsen“, sagt Richter. Zur Zeit tingeln er und seine Tiere um Berlin herum, Auftrittsorte sind zum Beispiel noch Nauen und Bernau. „Zu Hause haben wir noch mehr Tiere, auch größere – doch auf so einer Tournee besteht immer die Gefahr, dass sie krank werden und sterben“, sagt Richter. Doch die mitgebrachten Tiere reichen aus, um die etwa 20 Kinder und ein paar Erwachsene im Bürgerhaus klatschen zu lassen. Sie sitzen auf Stuhlreihen um eine fünf Quadratmeter große Matte herum. In der Mitte steht Richter und plaudert über seine Reptilien. Da ist zum Beispiel der junge Brillen-Kaiman namens Kai, den der junge Mann herum zeigt. „Er besitzt schon 52 scharfe Zähne und ist frech – streichelt also nur vom Rücken zum Schwanz, sonst ist der Finger weg.“ Weniger aggressiv ist Flop, eine von vier afrikanischen Spornschildkröten bei „Richter“s Schulzoo“. Flop ist mit zwölf Jahren das älteste Tier der Gruppe. „Sie werden bis zu einem halben Meter hoch, bis zu einen Meter lang und rund 120 Jahre alt“, verrät Bino Richter den Kindern. „Wer will sich draufstellen?“ Richter blickt umher, wählt den kleinen Moritz aus. Der guckt nervös. Doch schließlich traut er sich und stellt sich auf den Panzer der Schildkröte. „Bis zu 200 Kilo hält der aus“, sagt Richter. Die Kinder staunen. Der direkte Kontakt seiner Zuschauer mit den Reptilien sei ihm wichtig, so Richter. Dies wäre das Markenzeichen seiner Show, „auch wenn hier vielleicht nicht so viele Tiere zu sehen sind.“ Nur die mitgebrachte chilenische Vogelspinne Mathilda dürfen die Kinder nicht streicheln. „Ihr Gift tut sehr weh und kann Allergien auslösen.“ Die restlichen Tiere können die Kinder alle streicheln, ob nun Fernando, die Sumpfschildkröte oder Leo, den Leguan. Zum Abschluss gibt Bino Richter einen Rat: „Egal, welches Tier ihr anfasst: Händewaschen nicht vergessen!“ Henri Kramer

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