Sport: Moritz erlöste Nulldrei
Babelsberg 03 bleibt durch ein 4:2 bei Süd 05 Brandenburg Spitzenreiter und erwartet die Hertha-Amateure
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Babelsberg 03 bleibt durch ein 4:2 bei Süd 05 Brandenburg Spitzenreiter und erwartet die Hertha-Amateure Von Michael Meyer Babelsberg erlebt am kommenden Sonnabend das Fußball-Oberliga-Spitzenspiel Tabellenführer gegen Tabellendritter, wenn der SVB 03 die Amateure von Hertha BSC empfängt. Nulldrei behauptete gestern durch ein 4:2 (3:1) beim Brandenburger SC Süd 05 die Tabellenspitze, während die Hertha-Bubies tags zuvor 2:0 gegen Neustrelitz gewannen. 1255 Zuschauer – unter ihnen rund 550 Babelsberger Fans – sorgten für ein volles Werner-Seelenbinder-Stadion wie seit fünf Jahren nicht mehr. Am Ende konnten sich Babelsbergs Kicker gestern Nachmittag bei Yuzuru Okuyama und Patrick Moritz dafür bedanken, dass sie kurz vor Ultimo befreit durchatmen durften. Denn als der Japaner fünf Minuten vorm Abpfiff auf Brandenburgs Torwart Markus Jurzik zulief und der ihn im Fünfmeterraum von den Füßen holte, pfiff Schiedsrichter Dirk Simon (Schkopau) sofort, diskutierte kurz mit seinem Linienrichter, zeigte dann Jurzik die Rote Karte und deutete auf den Elfmeterpunkt. Von dem aus überwandt Moritz Ersatzkeeper Gordon Schneider mit einem Flachschuss ins rechte Eck (86.). Bis zu diesem 2:4 mussten die Babelsberger gestern tüchtig rackern, denn obwohl sie früh in Führung gingen, drohte ihnen am Ende fast der Verlust zweier Punkte. „Es war das erwartet schwere Stück Arbeit“, atmete nach dem Abpfiff auch Patrick Moritz im Seelenbinder- Stadion auf, in dem er einst selbst drei Jahre lang Oberliga-Tore für Süd 05 geschossen hatte. „Deshalb war es für mich hier heute auch ein besonderes Spiel und ein tolles Gefühl“, gestand der gebürtige Brandenburger, der gestern seinen dritten Elfmetertreffer in dieser Saison erzielte, drei Tage vor seinem 26. Geburtstag am Mittwoch. Alles schien seinen aus SVB-Sicht erfreulichen Gang zu gehen, als Kostas Pantios und Enrico Röver die Nulldreier mit einem Doppelschlag früh 2:0 in Führung schossen. Röver passte clever zu Pantios, der zur Rettung heraneilende Brandenburger Jörg Fügner rutschte aus, und der Grieche in Babelsberger Diensten jagte das Leder aus halbrechter Position flach in die linke Ecke (3.). Und nachdem auf der Gegenseite Sebastian Rauch gegen Süd-Stürmer Steffen Seering geklärt hatte (4.), war Röver nach einem Moritz-Freistoß von links auf den kurzen Pfosten mit dem Kopf zur Stelle (9.). Die Gäste beherrschten Nullfünf und zeigten guten Fußball, der in der Folgezeit unbelohnt blieb, als Jurzik einen 20-m-Schuss von Moritz parierte (13.), Andreas Lückes Weitschuss knapp rechts vorbeistrich (14.) und Matthias Kindt nur die Querlatte traf (15.). Wie eine kalte Dusche wirkte daher Brandenburgs Anschlusstreffer durch den Brasilianer Luiz Rodrigues, der das Leder überlegt an Rauch vorbei in die SVB-Maschen schob (18.). Nulldrei kam danach von der spielerischen Linie ab und hat- te Glück, als der Portugiese Fabio Moreira an Rauch scheiterte (28.) und sein Landsmann Paulo Dias – der in der warmen Spätherbstsonne als einziger Feldspieler Handschuhe trug – von rechts nur das Außennetz traf (30.). Nur gut, dass auf der Gegenseite Davor Kraljevic bei einem Röver-Freistoß von rechts an den langen linken Pfosten genau dort auftauchte und die Kugel zum 1:3 über die Linie schob (36.). „Erst mit der Brust, dann mit dem Oberschenkel“, schilderte der Kroate sein erstes Oberliga-Tor für Nulldrei. Nach dem Seitenwechsel machte Babelsberg durch zahlreiche individuelle Fehler die Gastgeber stark, die prompt das 2:3 durch Dias (61.) aus abseitsverdächtiger Position bejubeln konnten. In einem nun typischen Lokalderby gab es noch Chancen hüben wie drüben, ehe eingangs geschilderte Szene endgültig die Fronten klärte. „Unser Sieg geht in Ordnung und war sehr wichtig, um vorm nächsten Sonnabend Herthas Amateure weiter unter Erfolgsdruck zu halten“, zeigte sich SVB-Trainer Peter Ränke sichtlich erleichtert. Süd- Coach Eckart Märzke haderte währenddessen: „Wer solche Tore kassiert wie wir in den Anfangsminuten, der kann nicht gewinnen. Und die Rote Karte gegen Jurzik war eigentlich keine “ Was Ränke ähnlich sah: „Das war etwas überzogen.“ Babelsberg 03: Rauch; Bengs, Benthin, Kraljevic; Okuyama (86. Neumann), Löhr, P. Moritz, Lücke, Kindt: Pantios (82. Lau), Röver (86. Novacic).
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