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Landeshauptstadt: Mozart erklingt im Kreuzhof

Die „Oper Oder-Spree“ im Kloster Neuzelle hat sich längst einen Namen gemacht. Im Sommer haben dort Nachwuchskünstler aus Deutschland und Osteuropa ihren großen Auftritt

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Der Titel ist beinahe ein Zungenbrecher: Oper Oder-Spree. Während die Einheimischen im östlichen Brandenburg damit aber keine großen Probleme haben, fällt es den aus vielen Ländern stammenden Nachwuchskünstlern oft nicht leicht, den Namen des Engagements fehlerfrei zu nennen.

Dabei macht er Sinn, denn die Auftrittsorte liegen eben zwischen Oder und Spree: Beeskow, die Ragower Mühle im Schlaubetal, Frankfurt und Neuzelle. Der eigenwillige Name, so erklärt es ein Mitarbeiter des Organisationsteams, kommt vom Kreisnamen, und der lautet nun mal Landkreis Oder-Spree, im Autokennzeichen abgekürzt: LOS. Und weil Inhalte wichtiger sind als Namen, kann die Oper Oder-Spree schon auf ein ziemlich großes Stammpublikum verweisen. Selbst viele Berliner und Potsdamer machen sich auf den Weg nach Osten, um beispielsweise eine Oper im Kreuzhof des Klosters Neuzelle zu erleben.

Inzwischen gibt es in dem sich immer mehr zu einem kulturtouristischen Ausflugsziel entwickelnden Ort genügend Übernachtungsmöglichkeiten. Manchmal mischen sich auch Radfahrer vom nahen Oder-Neiße-Radweg unters Publikum. Und weil bei dieser Sommeroper eine eher lockere Atmosphäre herrscht, kann auch auf allzu viel Etikette bei der Auswahl der Kleidung verzichtet werden. Schüler haben stets freien Eintritt zu den Veranstaltungen. Der Ticketpreis von 22 Euro ist ebenfalls erschwinglich.

In diesem Jahr erlebt das Publikum unter dem beeindruckenden Kreuzrippengewölbe aus dem Mittelalter und dem Spätmittelalter sowie im offenen Kreuzhof des Klosters „Cosi fan tutte“, eine von Mozarts meistgespielten Opern, in der zwei Schwestern, deren Männer gerade in den Krieg gezogen sind, sich auf die Suche nach einer romantischen Zweitbeziehung machen. Das Orchester der Philharmonie und der Oper Plovdiv aus Bulgarien begleitet überwiegend junge Sängerinnen und Sänger aus Deutschland und Osteuropa, die sich in einem strengen Auswahlverfahren für ihre Rolle durchsetzen mussten.

„Cosi fan tutte“ steht in der letzten Juli-Woche sowie am 1. und 2. August jeweils um 20 Uhr auf dem Programm. Am 17. August folgt ebenfalls ab 20 Uhr eine festliche Operngala mit Teilnehmern eines internationalen Opernkurses in der Region. Unter freiem Himmel werden beliebte Arien von Mozart bis Strauß, von Puccini bis Verdi geboten.

Darüber hinaus finden an fast jedem Wochenende Konzerte in einer der beiden Neuzeller Kirchen, in der Orangerie im Garten oder im Kreuzhof statt. Ste.

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