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Landeshauptstadt: Munitionsberäumung für Kita

Ein kleiner Teil des Waldes in Waldstadt II wird bereinigt / Lösungssuche beim Verein „Bergkinder“

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Ein 31 Hektar großes Waldstück hinter dem Wohngebiet Waldstadt II wird seit einer Woche von Munition beräumt. Das erklärte gestern die zuständige Beigeordnete Elona Müller. Das Teilgebiet sei in gut zweieinhalb Monaten wieder begehbar und könne dann auch durch Kitas genutzt werden. Dem Kindergarten, dem das am meisten nutzen sollte, profitiert aber wenig von diesem Entgegenkommen der Stadt. Die Wald-Kita des Vereins „Bergkinder“, die am 1. September eröffnen möchte, liegt mit ihren Räumen zu weit entfernt vom geräumten Waldstück. „Es müsste ein Fahrdienst eingerichtet werden, was wir eigentlich vermeiden wollten“, erklärte Vereinsmitbegründerin Tine Frey gestern bei einem Treffen vor Ort.

Zwei Räume in der Schule am Ravensbergweg 30 sind als fester Kita-Standort bereits bestätigt. Der Verein wollte einen Nutzungsvertrag über 100 Hektar des direkt hinter der Schule liegenden Waldgebiets abschließen. Das wurde jedoch von Seiten der Stadt aufgrund der Munitionsbelastung des Waldstücks verweigert.

„Bis gestern Abend hieß es noch, es gibt keine Räumung, weil kein Geld dafür vorhanden ist“, so Frey erstaunt. Somit sei es zwar erfreulich, dass das Teilstück in Waldstadt II geräumt würde, aber noch nicht die Lösung des Problems. „Es zeigt aber, dass sich was tut.“

Frey und ihre Vereinskollegen können jetzt auf eine „Nutzungsordnung“ für die 100 Hektar Wald hoffen, obwohl dieser derzeit noch nicht geräumt wird. Das sagte die Sozialbeigeordnete Müller gestern. Diese soll Bedingungen enthalten, unter denen die ungeräumten Waldstücke dann betreten werden dürften. Frey rechnet dabei allerdings mit Auflagen. „Sachen wie ,die Kinder dürfen nicht vom Weg abgehen“ wären natürlich völlig unrealistisch“, betont sie. „Wer soll denn da die Verantwortung übernehmen?“

Trotz der Schwierigkeiten soll die Kita im September „ob mit oder ohne Wald“eröffnet werden, betont die Vereinsmitbegründerin. Die Wald-Kita, die auf Elterninitiative entstand und in Trägerschaft der AWO geführt wird, kann dann bis zu 18 Kinder aufnehmen. Das pädagogische Konzept konzentriert sich an der Reformpädagogik von Rebecca und Mauricio Wild sowie an Maria Montessori. Einige Eltern hätten ihre Kinder schon fest angemeldet, viele seien sich jedoch – ob der derzeitig ungewissen Situation – noch unklar. „Interessenten gibt es genug, aber was ist ein Waldkindergarten ohne Wald“, fragt sich Frey.

Der Verein sei sich im Klaren darüber, dass eine Räumung ihres gewünschten Waldstückes bis September eine utopische Vorstellung sei. Zeitlich, technisch und finanziell sei das einfach nicht zu stemmen. „Aber wir bleiben weiter dran und hoffen auf soviel Unterstützung wie nur möglich“, erklärt die Vereinsmitbegründerin.

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