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Gute Akustik. Zum Tag des offenen Denkmals wurde im Palais Lichtenau bereits musiziert.

© Manfred Thomas

Palais Lichtenau: Musik im Festsaal

Die Eigentümer Tanja und Axel Fischer öffnen das Palais Lichtenau auch für Konzerte.

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Für die königliche Geliebte soll das frühklassizistische Schloss am Heiligen See gebaut worden sein, das Palais Lichtenau. König Friedrich Wilhelm II. starb 1797. Die Gräfin wurde von dessen Nachfolger Friedrich Wilhelm III. vom Hof verbannt. Ob sie sich in dem Potsdamer Schloss aufhielt, blieb bisher im Dunkeln. Klar ist jedoch, dass ihr „Scheinehemann“, der Kammerherr Ritz, es zu seinem Renommee bauen ließ.

Die jetzigen Besitzer, das Arztehepaar Tanja und Axel Fischer, kann man dagegen täglich im Palais antreffen. In ihm eröffnete 2013 nach einer jahrelangen umfangreichen Sanierung und Restaurierung Tanja Fischer ein Haut- und Laserzentrum, das ein international geachtetes Renommee besitzt. Die Fischers waren sich einig, dass der einzigartige Festsaal und die angrenzenden Räume mit ihren qualitätsvollen Originalfassungen auch für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden sollten, dass er den Potsdamern und ihren Gästen zugutekommt. Die akustischen Voraussetzungen für eine Kammermusikbesetzung sind in dem Raum nämlich ideal. „Die meisten Konzerte haben privaten Charakter, sind also Hausmusiken. Doch Gäste sind uns immer willkommen“, erzählt Axel Fischer, Medizinprofessor an der Charité Berlin. „Wir erheben natürlich keinen Eintritt. Die Musiker spielen an diesen Abenden jeweils ohne Gage.“ Die Potsdamer haben bereits vor zehn Jahren das Palais Lichtenau lieb gewonnen, als das Hans Otto Theater eine vielbeachtete Dramatisierung von Theodor Fontanes Roman „Frau Jenny Treibel“ mit Katharina Thalbach in den Sälen aufführte. „Es gibt nach wie vor immer wieder Anfragen verschiedener Veranstalter, die den Festsaal für Konzerte oder Lesungen nutzen möchten, darunter das Potsdamer Literaturfestival oder die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci.“ So wird im kommenden Jahr das Musikfestival mit seinem Thema Frankreich mit mehreren Konzerten vielfältige musikalische Einblicke in die Pariser Salonwelt geben.

Axel Fischer, der als Vorsitzender des Freundeskreises der Kammerakademie Potsdam fungiert, freut sich besonders, dass am morgigen Freitag Mitglieder des Orchesters ihre neue Konzertreihe „Musikalischer Salon im Festsaal“ eröffnen werden. Es wird überwiegend heiter-virtuose Kammermusik von Claude Debussy, Ernst von Dohnanyi, Gabriel Pierné, Jean Francaix zu hören sein. Der nächste „Musikalische Salon“ der Kammerakademie ist für den 18. März 2016 vorgesehen.

„Musikalischer Salon“, Freitag um 19 Uhr im Palais Lichtenau, Eingang Kurfürstenstraße 40, Karten an der Abendkasse

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