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Der Felixsee. Der Landkreis Spree-Neisse plant, den Geopark Muskauer Faltenbogen inklusive See attraktiver zu gestalten und das Gebiet touristisch weiter auszubauen.

© Theo Heimann/dapd

Landeshauptstadt: Muskauer Faltenbogen lockt Touristen an

Endmoräne im Südosten Brandenburgs gehört zu den Europäischen Geoparks

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Neiße-Malxetal - Ein schmaler Radweg schlängelt sich vorbei an Kiefern und hohen Laubbäumen. Gästeführer Lutz Marko atmet tief die klare Luft des Märchenwaldes ein, wie das Gebiet zwischen Pusack und Köbeln im südöstlichsten Zipfel Brandenburgs unweit der Neiße genannt wird.

Der Märchenwald gehört zum Geopark Muskauer Faltenbogen, der in Deutschland noch „ein absoluter Geheimtipp“ sei, betont Marko. Seit kurzem gehört das Gebiet zum Netzwerk der Europäischen Geoparks.

„Der Muskauer Faltenbogen ist weltweit nahezu einmalig“, sagt Thomas Worms vom Förderverein des Geoparks. Der etwa 40 Kilometer lange hufeisenförmige Hügelzug sei eine Endmoräne der Elster-Eiszeit. „Im Jahr 2006 gab es die offizielle Anerkennung als nationales Geotop und die Zertifizierung als nationaler Geopark Deutschlands.“ Durch die Aufnahme ins Netzwerk der Europäischen Geoparks werde sich der Bekanntheitsgrad der Region steigern, ist Worms überzeugt. Doch sei dies für ihn nur ein wichtiger Zwischenschritt. Langfristiges Ziel ist die Anerkennung als Unesco-Geopark“, blickt er voraus.

Der Muskauer Faltenbogen ist laut Marko die am besten untersuchte Stauch-Endmoräne im nördlichen Mitteleuropa. Das Gebiet erstreckt sich hufeisenförmig vom brandenburgischen Döbern im Nordwesten über die sächsischen Städte Weißwasser und Bad Muskau im Süden bis zum polnischen Trzebiel im Nordosten. Verträumte Dörfer und einsame Wälder würden vor allem den brandenburgischen Teil kennzeichnen.

Die Landräte von Spree-Neiße und vom benachbarten sächsischen Kreis Görlitz wollen das Gebiet touristisch weiter erschließen. „Der Geopark soll endlich die Aufmerksamkeit erhalten, die er verdient“, sagt Spree-Neiße-Landrat Harald Altekrüger (CDU). Dafür wollen der Landkreis und das Amt Döbern-Land gemeinsam mit Mitteln aus dem EU-Förderprogramm Interreg IV zunächst ein Büro für den Geopark aufbauen, das vor allem die Vermarktung ankurbeln soll. Die Aufnahme ins europäische Geopark-Netzwerk sei für die touristische Erschließung ein wichtiger Baustein, sagt auch Worms vom Förderverein.

Gäste können das Gebiet bereits jetzt mit dem Fahrrad gut erkunden. Mit europäischen Fördermitteln wurden vier thematische Rundtouren gestaltet, die Besonderheiten des Muskauer Faltenbogens zeigen. Die 22 Kilometer lange Altbergbau-Tour etwa gibt Einblicke in die Bergbaugeschichte der Region, die bereits 1843 mit der ersten Braunkohlegrube begann. Weitere Angebote sind eine Glas-Tour, die Geologie-Tour und die Radener Endmoräne-Neißetal-Tour.

Zahlreiche Infotafeln erklären die geologischen Besonderheiten der Region. Als Ausgangspunkt für eine Reise bietet sich das Besucherzentrum in Jerischke an, wo Gäste Wissenswertes über den Geopark erfahren. Einen Besuch ist beispielsweise die versteckte Feldsteinkirche in Preschen Wert. Der unverputzte Feldsteinbau wurde im 14. Jahrhundert gebaut. Ebenso sehenswert ist der hölzerne Glockenturm.

Lars Hartfelder

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