Landeshauptstadt: Nach Amokfahrt: Mann zündete sich selbst an

Ein schwer verletzter Fahrer, ein leicht verletzter Polizist und erheblicher Sachschaden: Das ist die Bilanz einer über zweistündigen, rasenden Amokfahrt durch Potsdams Norden. Der Fahrer eines grünen VW-Vento war am Montagabend – offenbar in selbstmörderischer Absicht – teilweise mit Tempo 140 durch Satzkorn, Fahrland, Priort, Wustermark und Potsdam gerast und hat dabei mehrere „rote“ Ampeln überfahren, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Der erste Versuch, den 50-jährigen Potsdamer mittels Blaulicht und Martinshorn auf der B 273 zwischen Friedrichspark und Fahrland anzuhalten, schlug fehl. Erst etwa 20 Minuten nach ihrer Alarmierung hätten die Einsatzkräfte den Raser durch eine Fahrzeugsperre im Lerchensteig auf Höhe der Nedlitzer Straße stoppen können, sagte eine Polizeisprecherin. Im Moment des Zugriffs übergoss sich der allein im Wagen sitzende Fahrer mit einer Flüssigkeit und setzte sich selbst in Brand. Nach Auskunft der Polizei erlitt der Mann dabei Verbrennungen zweiten Grades. Sein Zustand sei aber inzwischen den Umständen entsprechend stabil. Außerdem habe sich ein Polizeibeamter leichte Verbrennungen zugezogen, als er die Scheibe des verschlossenen Wagens einschlug und den brennenden Mann aus dem Wagen zog. Weiterer Sachschaden entstand, als der noch brennende VW aus ungeklärter Ursache plötzlich losrollte und den als Barriere benutzten Funkwagen beschädigte. Die Polizei war von der Familie des Amokfahrers alarmiert worden, die ihn bereits seit zwei Stunden verfolgt und vergeblich versucht hatte, die gefährliche Fahrt zu stoppen. Die Ermittlungen zum Hintergrund der Tat und des versuchten Suizids dauern noch an.JI