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In Bestform. Igor Wandtke (blaue Kleidung) – hier gegen Florian Lackner vom TSV München Großhadern – gewann den European-Cup in London und bestreitet mit dem UJKC Potsdam am Samstag den ersten Heimkampf der Bundesligasaison.

© Olaf Möldner

Sport: Nach dem Titel nun der Heimkampf

Judoka Igor Wandtke entschied den European-Cup für sich und will nun in der Bundesliga gewinnen

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Da musste er dann doch selbst ein wenig den Kopf schütteln. Mit einem guten Abschneiden hatte Igor Wandtke zwar geliebäugelt. Dass für den Judoka des UJKC Potsdam beim European-Cup in London am Sonntag die Goldmedaille möglich wäre, hatte er nicht unbedingt eingeplant. Und was hatte er für Gegner. Einen Engländer mit Heimrecht, einen Holländer, einen Kämpfer aus Schweden und schließlich drei Franzosen. „Die waren mit Abstand am schwersten zu schlagen“, erzählt der 22-Jährige, der in Hannover Sport und Mathematik auf Lehramt studiert. Dennoch ließ sich der Potsdamer Gaststarter nicht beirren, zog sein Ding durch und entschied alle sechs Kämpfe für sich.

Es war bei Weitem nicht der erste Europacup für Wandtke. Fünf Medaillen konnte er bei den kontinentalen Wettbewerben bereits einheimsen – in London stand er nun ganz oben auf dem Treppchen. Und das war wahrlich nicht zu erwarten. Zuerst zog er sich vor ein paar Monaten einen Innenbandanriss im linken Knie zu und musste sechs Wochen lang pausieren. Wieder genesen, riss beim Training das Band im rechten Fuß und brachte ihm sechs Wochen Gips ein. „Keine leichte Zeit“, sagt der Judoka, der in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm auf die Matte geht. „Es dauerte sechs Monate bis zu meinem ersten internationalen Kampf. Aber ich habe das geschafft und bin nun wieder absolut fit.“

Das hat er in London unter Beweis gestellt und will es auch am Samstag tun. Um 15 Uhr empfängt der UJKC Potsdam den SUA Witten in der MBS-Arena zum ersten Heimkampf der Bundesligasaison. Im vergangenen Jahr mussten die Potsdamer die einzige Niederlage in der Vorrunde gegen die Männer aus dem Südosten des Ruhrgebiets einstecken. „Viele Leistungsträger fehlten damals“, erinnert sich Wandtke. „Doch das ist diesmal anders. Ich denke, dass wir die Sache mit 8:6 für uns entscheiden.“ Aller Wahrscheinlichkeit nach wird er wieder auf Henrik Lauer treffen. Einen alten Bekannten, gegen den er die letzten Kämpfe immer gewinnen konnte.

Wandtkes Optimismus teilt Mannschaftskapitän Silvio Paul nur bedingt. „Das wird eine sehr enge Kiste“, warnt er. „Ich denke da nur an solch starke Kämpfer wie den Holländer Remco van den Brink, der Witten jetzt in der Gewichtsklasse bis 100 Kilogramm verstärkt. Aber auch auf Robby van Laarhoven in der 90er Klasse werden wir sehr achten müssen.“

Nach dem 8:5-Auftaktsieg gegen Hertha Walheim soll vor heimischem Publikum in jedem Fall ein Sieg her. Witten unterlag zum Saisonauftakt dem Hamburger Judoteam mit 5:8, sodass die Potsdamer nach dem ersten Kampftag auf dem ersten Tabellenplatz stehen.

Für den ersten Heimkampf stehen dem UJKC alle Kämpfer zur Verfügung. Da gibt es einerseits die drei international erfolgreichen Speerspitzen Igor Wandtke, Robert Zimmermann in der Klasse über 100 kg und Robert Kopiske (bis 60 kg). Und dann stehen auch auch die jungen Kämpfer bereit. Wie etwa Tom Schulz, der als „Eigengewächs“ des Vereins aus der Regionalliga kommt, einmal in die Fußstapfen Kopiskes treten soll und seine Sache zum Saisonauftakt sehr gut machte. Oder Maximilian Schubert, der vom SC Bushido Berlin zum UJKC wechselte und das Team in der Gewichtsklasse bis 90 kg verstärkt. „Für unsere Neuen“, weiß Silvio Paul, „ist das vor heimischem Publikum eine große Herausforderung.“

Henner Mallwitz

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