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Gefährliche Situation. Stahl Brandenburg hatte in der 85. Minute bei einem Freistoß im Babelsberger Strafraum die Großchance, in Führung zu gehen. Doch die Mauer stand sicher.

© Jan Kuppert

Von Ingmar Höfgen: Nach „Hängepartie“ mühsamer Erfolg

SV Babelsberg 03 setzte sich erst in der Verlängerung 4:2 bei Stahl Brandenburg durch

Stand:

Eine Extra-Schicht mussten die Babelsberger Drittliga-Fußballer am Samstag beim Landespokalspiel in Brandenburg einlegen. Erst in der Verlängerung setzten sie sich mit 4:2 (2:1, 2:2) bei Stahl Brandenburg durch und stehen damit in der 3. Runde. „Wir sind noch im Topf“, benannte 03-Trainer Dietmar Demuth den einzigen positiven Aspekt des Nachmittags.

Immerhin dürften nach dem weitgehend unmotivierten Auftritt beim Sechstligisten mögliche Einsatzforderungen von Spielern aus der zweiten Reihe vom Tisch sein. Aufgedrängt habe sich keiner, so Demuth, der sichtlich enttäuscht war von den Spielern, die ihm vielleicht zeigen wollten, dass sie in die erste Elf gehörten. Selbst der sonst zuverlässige Pokal-Torwart Daniel Zacher leistete sich zahlreiche Patzer.

Schon in der Anfangsphase zeigten die Gastgeber, dass sie sich nicht verstecken. Frank Bischof setzte einen ersten Schuss ans Außennetz (3.). Guido Kocer machte es wenig später nach guter Vorarbeit von Ümit Ergirdi besser, traf zum 0:1 (7.). Die Führung gab den Nulldreiern aber weniger Sicherheit als vielmehr das Gefühl, das Spiel irgendwie erfolgreich über die Zeit zu bringen. Wenig Laufarbeit, wenig Ideen, kaum Tempo in den Aktionen – die Gäste hatten sichtlich Probleme, ihr Können abzurufen. Außerdem war das Fehlen von Anton Müller im Mittelfeld augenscheinlich. Geflankt wurde fast gar nicht, Stahl hatte wenig Schwierigkeiten, sich gut zu stellen.

Nach 31 Minuten schockte Alexander Tarnow mit einem 30-Meter-Schuss über den zu weit vor dem Kasten stehenden Zacher genau in den Winkel Fans und Bank. Aber schon eine Minute später traf Prochnow nach einem weiten Einwurf von Kai-Bastian Evers zum 1:2. Ronny Surma scheiterte noch am glänzend aufgelegten Stahl-Keeper Christoph Böhm (39.).

Auch nach der Pause riss Babelsbergs Auftritt niemand von den Sitzen. Die Fans amüsierten sich mit Bengalos und Knallern, während Ergirdi (49.), Kocer (60., 81.) und Rico Engler (67.) an Böhm scheiterten. „Wenn ich schon schlecht spiele, muss ich wenigstens die Chancen reinmachen“, polterte Demuth, der mit Julian Prochnow nach 71 Minuten den letzten potenziell kampfstarken Spieler vom Feld nahm.

So kam Stahl doch noch zum 2:2. Nach einem Freistoß versenkte Andre Leimbach den Ball. Und fast wäre es noch dicker gekommen, doch mit seiner besten Tat parierte Zacher Eugen Klassens Schuss (86.).

Schließlich reichten zehn Minuten Kombinationsfußball, um durch Treffer von Rico Engler (93.) und Joker Dominik Stroh-Engel (102.) die Hängepartie zu entscheiden. Beim Unterlegenen war man dennoch zufrieden. „Mehr als Babelsberg in die Verlängerung zu zwingen, war nicht möglich“, sagte Stahl-Trainer Detlev Zimmer. Ihm hatte besonders imponiert, dass „wir beim 1:2 nicht ins offene Messer gelaufen sind. Das haben wir wirklich gut gemacht.“

SV Babelsberg: Zacher; Evers (46. Paul), Surma, Oumari, Rudolph; Prochnow (71. Stroh-Engel); Ergirdi, Hahne, Kocer; Engler, Makarenko (55. Schütz).

Ingmar Höfgen

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