
© Andreas Klaer
Nach jahrelanger Bauzeit: Turm der Potsdamer Garnisonkirche bald ohne Hüllen
Ab Donnerstag werden an dem neuen Bauwerk nach und nach die Gerüste abgenommen. Die Stiftung für den Wiederaufbau zeigt sich erfreut.
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Am wiedererrichteten Turm der Garnisonkirche werden voraussichtlich ab Donnerstag erste Teile des Baugerüsts abgebaut. Damit beginne sich die lang erwartete freie Sicht auf den Turm zu eröffnen, teilte die Stiftung Garnisonkirche am Mittwoch mit: „Erst ohne das Gerüst wird die Dimension des Turms in der Komposition des Stadtbildes erkennbar sein.“
Nach Angaben der Stiftung werden zunächst die obersten zwei Gerüst-Etagen abmontiert, da dort alle notwendigen Arbeiten an Fenstern, Sandsteinelementen und an der Fassade fertiggestellt wurden. Bleibe die Temperatur konstant im Bereich über sieben Grad Celsius, könnten in den Folgewochen schrittweise alle Gerüst-Etagen bis auf die Höhe von 24 Meter zurückgebaut werden. Interessierte könnten den Gerüstabbau über eine Webcam auf der Internetseite der Stiftung verfolgen.
Der später einmal knapp 90 Meter hohe Turm - noch fehlt die Spitze - wird seit 2017 wieder aufgebaut und soll als Lern- und Geschichtsort 2024 eröffnet werden. Die veranschlagten Baukosten liegen bei 40,5 Millionen Euro. Die evangelische Kirche will den Bau für Friedens- und Versöhnungsarbeit nutzen.
Die Potsdamer Garnisonkirche wurde im 18. Jahrhundert errichtet. Im April 1945 brannte sie bei einem Luftangriff aus, die Ruine wurde 1968 abgerissen, der Turm gesprengt. Der Wiederaufbau ist unter anderem wegen der Geschichte der preußischen Militärkirche in der NS-Zeit umstritten. Kritik gibt es auch vom Bundesrechnungshof an der Förderung des Projektes durch den Bund mit bislang rund 25 Millionen Euro. (mit epd)
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