Nach nur sieben Monaten im Amt: Potsdams SPD-Chef Marcel Schulz tritt zurück

Der Potsdamer SPD-Vorsitzende Marcel Schulz ist nur wenige Monate vor der Kommunalwahl von seinem Amt zurückgetreten. „Leider, und das schmerzt mich, kann ich dieses Ehrenamt aktuell nicht verantwortungsvoll auszufüllen“, schrieb Schulz am Mittwoch an seine SPD-Kollegen. Dafür gebe „es ausschließlich ganz persönliche, familiäre Gründe“.

Schulz war im vergangenen Juli zusammen mit Alma Kleen zum neuen Führungsduo an die Spitze der Potsdamer SPD gewählt worden. Nach internen Machtkämpfen im Vorfeld waren die Vorschusslorbeeren für das junge Spitzenteam groß, Schulz wurde auch in den Landesvorstand der SPD berufen.

Doch eine größere Öffentlichkeitswirkung erzielte das Duo bisher nicht. Auch ein Kommunalwahlprogramm ist noch nicht präsentiert worden. Dieses soll am 16. März bei einem Sonderparteitag beschlossen werden, hieß es gegenüber den Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN).

Schulz teilte ferner mit, er ziehe auch seine Spitzenkandidatur für die Stadtverordnetenversammlung im Wahlkreis 1 zurück. Nachrücker wird hier nach PNN-Informationen möglicherweise der Stadtverordnete Tiemo Reimann, der noch im parteiinternen Machtkampf um diese Kandidatur unterlegen war. Der Parteivorstand werde „zeitnah festlegen, wie er mit der dadurch entstehenden Situation umgehen wird“, sagte Schulz. Am Freitag soll es nach PNN-Informationen dazu eine Runde geben.

Seit 1990 stellt die Potsdamer SPD die Oberbürgermeister in der Stadt. Derzeit ist sie auch stärkste Fraktion im Stadtparlament und mit fast 1000 Genossen die mitgliederstärkste Partei in der Landeshauptstadt.