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Landeshauptstadt: Nachdenken unerwünscht

Initiative Breite Straße über Baudezernenten verärgert

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Innenstadt - Dem Baubeigeordnete Matthias Klipp (Bündnisgrüne) zufolge plant die Stadt Potsdam keine Umgestaltung des westlichen Teils der Breiten Straße. Mit dieser Mitteilung verärgert Klipp nahezu alle Bürgerinitiativen, die sich mit der Entwicklung der Potsdamer Mitte und der Innenstadt beschäftigen. Der Bürgerverein Potsdamer Innenstadt „Freies Tor“, der Verein Potsdamer Stadtschloss, die Fördergesellschaft zum Aufbau der Garnisonkirche, der Naturkundliche Museumsverein Brandenburg und die Bürgerinitiative Mitteschön haben sich zur Initiative Breite Straße zusammengeschlossen und sich mit einem offenen Brief an den Oberbürgermeister gewandt. Darin machen sie konkrete Vorschläge für die Umgestaltung der westlichen Breiten Straße.

In einem Antwortbrief Klipps heißt es, „eine umfängliche Diskussion oder gar eine vertiefte planerische Bearbeitung“ würde „nur den – objektiv falschen – Eindruck erwecken, dass für eine Umsetzung auch eine erkennbare Perspektive besteht“. Um Missverständnisse zu vermeiden, „sehe ich für eine Diskussion zum jetzigen Zeitpunkt keine Veranlassung“, schreibt Klipp. Als Grund für diese Zurückhaltung nennt Klipp fehlende Mittel.

„Es ist kein Geld da, deshalb braucht auch nicht einmal nachgedacht werden.“ Mit diesem Satz fasst Initiativ-Sprecherin Ellen Chwolik-Lanfermann den Klipp- Brief zusammen – und reagiert in einem erneuten offenen Brief an den Oberbürgermeister verärgert. Die Initiative Breite Straße habe auf einen Dialog mit der Stadt gehofft. In dem Brief an Jakobs heißt es: „Sie werden deshalb verstehen, dass wir wie vor den Kopf geschlagen waren, als wir das von Ihnen veranlasste – und gebilligte? – Antwortschreiben des Beigeordneten Klipp“ erhielten. Nachgedacht werden könne und müsse immer. Nur durch langfristige Planungen könne „Planungs-Stückwerk verhindert werden“.

Konkret regt die Initiative eine andere Fassadengestaltung für die noch unsanierten Wohnheime an. Die bereits erfolgte Wohnheimsanierung in der östlichen Breiten Straße wird kritisiert. „Das gilt vor allem für die triste Farbgestaltung“, heißt es. Zudem müsse die Freifläche vor den unsanierten Wohnheimen umgestaltet werden; die Möglichkeit der Wiederherstellung der historischen Bauflucht sei zu untersuchen. Als neuen Standort für den Obelisk schlägt die Initiative den Mittelstreifen der Breiten Straße vor, „an der Stelle, wo die Lindenstraße auf die Breite Straße trifft“. Ferner müsse die Anbindung der Kiezstraße und des Havelufers an die Innenstadt verbessert werden. gb

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