ATLAS: Nacheifern
Es ist ein seit geraumer Zeit immer wiederkehrender Mechanismus: Soll in der Potsdamer Mitte gebaut werden, macht man sich Sorgen, geht auf die Barrikaden. Der Grund: Vieles ist ungeklärt, bleibt der Phantasie und dem Geschmack des Betrachters überlassen.
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Es ist ein seit geraumer Zeit immer wiederkehrender Mechanismus: Soll in der Potsdamer Mitte gebaut werden, macht man sich Sorgen, geht auf die Barrikaden. Der Grund: Vieles ist ungeklärt, bleibt der Phantasie und dem Geschmack des Betrachters überlassen. Wird etwa die neue Architektur dem künftigen Stadtbild – mit Landtagsschloss – gerecht? Aktuelles Beispiel: Das Haus des Reisens an der Yorck- Ecke Friedrich-Ebert-Straße, das einem Neubau weichen soll. Und: Wenn an einem neuen, bisher unbebauten Ort gebaut wird, geht das überhaupt noch? Aktuelles Beispiel: Die Anbauten für die Weisse Flotte am Hafen und Lustgarten. Klar ist eines: Jeder dieser Konflikte ist wichtig, muss ausgehalten werden. Aber sie machen auch deutlich, dass es nun, nachdem für das Landtagsschloss alle Ampeln auf Grün stehen, höchste Zeit ist, für die Stadtmitte das Gestaltungskonzept zu präzisieren. Die Bestimmung von sogenannten Leitbauten – prägenden Bauten für das Gesicht der Stadt – dabei auf die Alte Fahrt zu begrenzen, wäre ein Fehler. Stattdessen könnte Dresden ein Vorbild sein. Dort gibt es, so sagt der neue, von dort gekommene Potsdamer Stadterneuerer Oliver Graumann, mehr als 60 dieser Leitbauten. Da sollte Potsdam nacheifern, so schnell wie möglich.
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