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Homepage: Nachhaltige Ernährung für die Zukunft

Nicht Unterernährung ist das eigentliche Ernährungsproblem des 21. Jahrhunderts, sondern Fehlernährung.

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Nicht Unterernährung ist das eigentliche Ernährungsproblem des 21. Jahrhunderts, sondern Fehlernährung. Seit 2001 leiden auf der Welt mehr Menschen an Über- und Fehlernährung als an Unterernährung, erklärt Dr. Christiana Gerbracht vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) in Bergholz-Rehbrücke. Sie nimmt an einem Symposium des Potsdamer Industrieclubs und der Universität Potsdam am Donnerstag teil, das sich mit dem Thema nachhaltige Ernährung auseinandersetzt. Die gesundheitlichen, wirtschaftlichen und umweltbezogenen Folgen von falscher Ernährung sind demnach weitreichend, nachhaltige Ernährung sei der entscheidende Ansatz für die Zukunft.

Nachhaltigkeit ist in den vergangenen Jahrzehnten zum Leitbild in Entwicklungsfragen geworden. In Bezug auf Ernährung bedeutet Nachhaltigkeit, verschiedene Faktoren miteinander in Verbindung zu bringen. „Die Ernährungsfrage ist hochkomplex“, erläutert Prof. Reiner Brunsch vom Institut für Agrartechnik in Potsdam. „Sie ist ein Zusammenspiel von Produktion, Konsumtion, Gesundheit, Wirtschaft und Umwelt.“ Gesundheitliche Faktoren ziehen demnach wirtschaftliche und umweltrelevante Konsequenzen nach sich: Die auf Fehlernährung zurückgehende Krankheit Typ-II-Diabetes nimmt laut Dr. Gerbracht so stark zu, dass die Zahl der Krankheitsfälle schon in 20 Jahren für unser Gesundheitssystem nicht mehr tragbar wäre. Umgekehrt ist Prof. Brunsch zufolge die Reduktion des Fleischkonsums einerseits gesundheitsförderlich, andererseits profitiere auch die Umwelt von weniger Tierhaltung. Bedenken müsse man allerdings, dass der weltweite Verzicht auf Fleisch gravierende ökonomische Folgen haben könnte. Ziel des Symposium ist es, zum Nachdenken und Diskutieren anzuregen, erklärt Prof. Brunsch. Angefangen in der Region Potsdam soll in kleinen Schritten versucht werden, die Menschen zum Überdenken ihres Essverhaltens zu bewegen. Sophia Sabrow

19. Februar, 18 Uhr, Industrieclub Potsdam, Villa Arnim, Weinbergstraße 20.

Sophia Sabrow

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