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Für Rollstuhlfahrer in Potsdam gibt es einige Hürden.

© Arno Burgi/dpa

Kommentar über die Behindertenpolitik in Potsdam: Nachholbedarf

In Potsdam finden Menschen mit Behinderungen kaum Gehör. Dabei braucht es eine starke Stimme. Ein Kommentar.

Stand:

In Potsdam gibt es mehr als 23 000 Behinderte – das ist fast jeder achte Potsdamer. Doch obwohl die Potsdamer Stadtspitze die Konvention von Barcelona unterzeichnet und sich damit zur Barrierefreiheit in der Stadt bekannt hat, dafür jedes Jahr auch ein paar Zehntausend Euro etwa für bessere Haltestellen in die Hand nimmt, gibt es Probleme: Mal werden wie in der Speicherstadt plötzlich Wege für Behinderte gekappt, dann gibt es wieder generelle Probleme bei der Nutzung des Nahverkehrs. Für die Betroffenen bedeuten solche unüberwindbaren Barrieren einen Verlust von selbstbestimmten Leben.

Insofern sollte die Stadtverwaltung sich speziell in Sachen Speicherstadt zusammen mit ihren kommunalen Unternehmen schnell eine Lösung einfallen lassen. Dass sich Betroffene an die Zeitung wenden müssen, um sich überhaupt Gehör zu verschaffen, zeigt zugleich, dass starke Institutionen für Behinderte fehlen. Doch der gewählte Behindertenbeirat hat sich erst zuletzt, nach internen Querelen, aber auch wegen Überlastung, aufgelöst. Einen neuen Beirat gibt es bislang noch nicht. Und der städtische Behindertenbeauftragte im Rathaus ist, mit Verlaub, bisher öffentlich nur wenig wahrnehmbar. Doch gerade Politik im Sinne von Behinderten benötigt eine starke Stimme.

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