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Sport: Nachholbedarf

Jürgen Sparwasser baut Fußballschule

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Jürgen Sparwasser baut Fußballschule Am Ende wurde doch noch ein wenig von den guten alten Zeiten geschwärmt. Vom Tor allerdings nicht. Von jenem, mit dem Jürgen Sparwasser 1974 Fußballgeschichte schrieb – dem 1:0 des Fußballzwergs DDR gegen den späteren Weltmeister BRD. Irgendwann konnte er es auch nicht mehr hören. „Wenn man auf meinen Grabstein eines Tages nur ’Hamburg 74’ schreibt, weiß jeder, wer darunter liegt“, sagte er einmal. Doch zum Schwelgen in Erinnerungen war der nunmehr 57-Jährige gestern nicht in Potsdam. Mit Turbine-Coach Bernd Schröder traf sich der einstige Trainer des SV Darmstadt am Olympiastützpunkt, um über sein neues Projekt zu sprechen. Das soll in Brieselang bei Nauen entstehen: Zusammen mit der Zeestower Entwicklungsgesellschaft (ZEG) baut der ehemalige DDR-Nationalspieler eine Fußballschule auf. Rund 6,5 Millionen Euro sollen in die „Sportwelt Havelland – Fußballschule Sparwasser“ fließen. „Geplant ist ein Trainingsgelände mit großem Kunstrasenbereich, der sich über vier Felder erstreckt“, so Sparwasser. „Jedes Feld bietet andere Trainingsmöglichkeiten, so dass vier Teams gleichzeitig trainieren können.“ Außerdem entsteht eine Halle mit drei Feldern und ein Internat, das den Kindern ein ganzjähriges Training ermöglicht. Die Fußballschule ist somit das Kernstück der rund sechs Hektar großen Anlage. Neben dem Freizeitbereich in den Ferien soll vor allem der Leistungsbereich bei den 6- bis 14-Jährigen angesprochen werden. „Wir wollen den Vereinen aus der Region die Möglichkeit geben, bei uns ein noch intensiveres Training unter Anleitung erfahrener Fachleute durchzuführen“, so Sparwasser. „Vor allem aber wollen wir den Nachwuchs so früh wie möglich fördern, denn da gibt es in Deutschland großen Nachholbedarf. Hier legen wir entscheidenden Wert auf Technik und koordinative Fähigkeiten.“ Von Brieselang werde eine „deutschlandweite Vorbildwirkung“ ausgehen. Von der Fußballschule verspricht sich dann auch Bernd Schröder einiges für seinen Verein. „Gerade die Altersgruppe, die in Brieselang trainieren wird, fehlt uns bislang“, so der Turbine-Coach. „Da kann sehr gute Grundlagenarbeit geleistet werden, die womöglich auch von der Uni sportwissenschaftlich begleitet werden könnte.“ Sparwasser will nun an die Verbände und Kreise herantreten – Schröder unterstützt ihn später bei der fußballerischen Arbeit mit den Mädchen. Der erste Spatenstich für das Großprojekt erfolgt am 31. August. Im Mai des WM-Jahres sollen dann die ersten Kinder unter fachkundiger Anleitung trainieren. H. Mallwitz

H. Mallwitz

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