zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Nachmietersuche für Spartacus

Internetcafé will neuen Platz/ Partys vor dem Aus?

Stand:

Innenstadt - Nachdem angekündigten Rückzug des Lindenpark e.V. aus dem Spartacus in der Schlossstraße 13 sucht die bekannte Immobilienfirma Engel und Völkers Commercial nach einem neuen Mieter für das Gebäude. Dies bestätigte Willi Weber vom Potsdamer Büro von Engel und Völkers den PNN. „Der Lindenpark steht mit den Eigentümern in Verhandlung, dass der bestehende Mietvertrag zum Sommer aufgehoben werden soll – daher suchen wir nun einen Nachmieter“, sagte Weber. Für das als Knobelsdorff-Entwurf denkmalgeschützte Haus mit seinen drei Etagen und 800 Quadratmetern vermietbarer Fläche seien „vielfältige Nutzungskonzepte“ denkbar, so Weber. Eigentlicher Besitzer ist eine Erbengemeinschaft, die von einer Berlinerin vertreten wird. Nach PNN-Informationen sollen Mieter bevorzugt werden, die gleich die gesamte Immobilie wollen – dasselbe Modell, das der Lindenpark e.V. ab 2003 ausgehandelt hatte, nur zu preislich wohl höheren Konditionen. Der soziokulturelle Verein will in dem Haus nicht mehr Hauptmieter sein – unter Verweis auf seine wirtschaftlich marode Gesamtlage.

Einer der Untermieter im Spartacus, das Hell Net-Internetcafe, stellt sich deswegen bereits auf den Umzug ein. „Wir suchen ein neues Objekt in der Innenstadt und haben erste Gespräche geführt“, bestätigte Ralph Gottier vom Hell Net den PNN. Er sehe den wahrscheinlichen Wegzug trotz der Umzugskosten „nicht nur negativ“, da er für die vornehmliche Zielgruppe von Potsdam-Touristen nun einen günstigeren Standort finden könne – und sich geplante Synergieeffekte mit dem Lindenpark e.V. nicht eingestellt hätten. Unter der früheren Lindenpark-Führung war der Spartacus 2004 nach seiner Sanierung als Ausbildungszentrum eröffnet worden.

Davon ist inzwischen der Jugendclub S13 und die Mitteletage für die Partys und Veranstaltungen des erst vor einigen Monaten gegründeten Spartacus e.V. übrig geblieben. Der Jugendclub wird laut Lindenpark-Chef Dirk Harder zum 28. April schließen – soll jedoch an anderer Stelle wieder entstehen. „Wir sind wie wild auf der Suche nach einem neuen Objekt in der Innenstadt“, sagte Harder. Auf der Suche nach Hilfe wolle er demnächst im Jugendhilfe- und im Sozialausschuss der Stadt vorsprechen und um weitere Unterstützung beim Jugendamt werben – auch unter Verweis auf die wenigen Anlaufstellen für Jugendliche im Zentrum, was erst am Wochenende beim zweiten Potsdamer Jugendforum beklagt wurde (PNN berichteten). Ebenso habe er „großes Interesse“ daran, dass der Spartacus e.V. weiter seine Veranstaltungen durchführen könne, „an welchem Ort auch immer“. Er werde dabei unterstützend tätig werden. Lena Mauer, die Vorsitzende des Spartacus e.V., wollte sich auf PNN-Nachfrage noch nicht zur Zukunft der Veranstaltungen des Vereins äußern: „Wir machen erst einmal weiter.“ In den vergangenen Monaten hatten sich die Partys und Konzerte unter der Ägide des Spartacus e.V. als eine innovative und alternative Variante des Potsdamer Nachtlebens etabliert. Henri Kramer

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })