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Landeshauptstadt: Nächste Woche Praxen wieder zu Ärzte fordern mehr Geld von Krankenkassen

Nach den gescheiterten Honorarverhandlungen werden zahlreiche niedergelassene Ärzte am 18. Januar auch in Potsdam ihre Arztpraxen schließen.

Nach den gescheiterten Honorarverhandlungen werden zahlreiche niedergelassene Ärzte am 18. Januar auch in Potsdam ihre Arztpraxen schließen. Damit rechnet der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB), Ralf Herre. „Mit hundertprozentiger Sicherheit“ müssten die Einwohner in der brandenburgischen Landeshauptstadt „massive Einschränkungen bei den Öffnungszeiten“ hinnehmen. Für eine Notversorgung werde aber gesorgt.

Am Tag der Arbeitsniederlegung ist eine bundesweite Protestaktion in Berlin geplant. Der Ärzteverband Hartmannbund erwartet einige Tausend Demonstranten in der Bundeshauptstadt, so Sprecherin Elke Köhler. Hintergrund für die seit Oktober andauernden Proteste seien deutliche Honorareinbrüche der Kassenärzte, weil die Krankenkassen seit Jahresbeginn 2005 pro Quartal rund zehn Millionen Euro weniger an die Kassenärztliche Vereinigung gezahlt hätten. Die niedergelassenen Mediziner fordern laut Herre von den Kassen in erster Linie eine höhere Gesamtvergütung, die sich aus den Pauschalen pro Versicherten zusammenrechnet, sowie eine Kompensation für die Honorareinbußen des vergangenen Jahres. Entsprechende Verhandlungen der brandenburgischen Kassenärztlichen Vereinigung mit den Ersatzkassen im Dezember und mit der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) am 4. Januar waren in diesen Punkten gescheitert, so Herre. Am 1. und 18. Februar gehen die Parteien deshalb vor das Schiedsamt. Zudem kritisieren die Ärzte den Punktwert für einzelne Leistungen. Für einen Hausbesuch beispielsweise bekommt ein brandenburgischer Hausarzt 400 Punkte für je 4,1 Cent, ein Facharzt gar nur für 4,01 Cent von der AOK. Um eine Praxis wirtschaftlich zu führen, wären aber 5,11 Cent pro Punkt erforderlich, so Köhler. just

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