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Gemischte Bilanz zum Potsdamer Tulpenfest 2016: Nächstes Fest soll früher angekündigt werden

Deutlich weniger Besucher als erwartet kamen zum diesjährigen Tulpenfest in Potsdam. Im nächsten Jahr soll es wieder stattfinden - und einiges soll anders werden.

Von Katharina Wiechers

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Potsdam - Nach dem Besuchereinbruch beim diesjährigen Tulpenfest hat die Suche nach den Gründen für das Ausbleiben der Gäste begonnen. Wie berichtet waren am Wochenende weniger als 20 000 Menschen auf das Fest gekommen, nur halb so viele wie zuletzt. Vor allem die Tatsache, dass das Fest so kurzfristig angekündigt wurde, könnte dazu beigetragen haben, sagte Gitty Oeckel am Montag den PNN. Sie ist Geschäftsführerin der P3 Projekt GmbH, die für die Marktleitung beim Fest verantwortlich war. Der Veranstalter selbst, der Förderverein zur Pflege niederländischer Kultur in Potsdam, war am Montag nicht zu erreichen.

Nächstes Tulpenfest soll früher angekündigt werden

Auch dass das Tulpenfest zuvor zwei Jahre hintereinander ausgefallen war, habe vermutlich zu dem Besucherrückgang beigetragen, sagte Oeckel. Zahlreiche Busunternehmen hatten die Veranstaltung offenbar nicht mehr im Programm, sodass in diesem Jahr nur wenige das Tulpenfest ansteuerten. Zwar wurde auf der Internationalen Tourismusbörse Berlin (ITB) im März für das Fest geworben, für dieses Jahr war es aber offenbar schon zu spät. Die Presse erfuhr erst gut zwei Wochen vorher von der Neuauflage des Tulpenfestes. Das soll sich ändern: Für das nächste Jahr wolle man früher damit anfangen, Werbung für das Fest zu machen und die Medien zu informieren, so Oeckel. Schon im Juni seien Gespräche über das nächste Tulpenfest geplant.

Das Fest war 2014 und 2015 ausgefallen, weil es nach Angaben der Veranstalter Beschwerden über die Durchführung eines kostenpflichtigen Festes inmitten eines bewohnten Viertels gegeben hatte. Um dies zu vermeiden, hatte das Tulpenfest dieses Jahr erstmals auf dem Bassinplatz und nicht im Holländischen Viertel selbst stattgefunden. Dies hatte aus Sicht des Fördervereins auch den Vorteil, dass es weniger eng war.

Besucher: geteiltes Echo

Bei den Besuchern traf die Neuauflage des Tulpenfestes auf ein geteiltes Echo. Einige lobten das vielfältige Angebot vor allem für Kinder und die „gemütliche“ Atmosphäre durch die Handwerker aus den Niederlanden. Andere ärgerten sich über die Preiserhöhung – statt vier kostete das Fest diesmal fünf Euro, wobei allerdings erstmals ein Wiedereinlass möglich war. Mehrere PNN-Leser bemängelten außerdem, dass das Holländische Viertel durch Zäune „ausgegrenzt“ wurde und das Fest von einem unansehnlichen Bauzaun umgeben war. Auch die Händler, die einen Stand auf dem Fest hatten, zogen eine durchmischte Bilanz. Einige konnten von guten Verkaufszahlen berichten, andere klagten über einen schlechten Standort abseits der Besucherströme.

Die Aktionsgemeinschaft Holländisches Viertel, die die dort ansässigen Händler vertritt, plädierte am Montag erneut für eine Rückkehr des Tulpenfestes in das Quartier selbst. Zwar sei durch das Fest etwas mehr los gewesen im Viertel als sonst am Wochenende, so die Vorsitzende Alice Paul-Lunow. Das sei aber kein Vergleich zu den Jahren, als die Stände noch in der Mittel- und Benkertstraße standen. In jedem Fall erhoffe sie sich aber eine zuverlässige Aussage für nächstes Jahr. „Wir brauchen langfristige Planbarkeit“, so Paul-Lunow.

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