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Neue Fernzugverbindung für Potsdam: Nachtfahrt ohne Nachtzug
Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember fährt von Potsdam ein neuer Intercity nach Köln. Eine andere Fernverbindung fällt hingegen wegen schwacher Nachfrage weg.
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Auch nach dem Fahrplanwechsel wird man in Potsdam nachts in einen Fernzug einsteigen können. Ab dem 14. Dezember fährt täglich um 0.07 Uhr ein Intercity in Richtung Köln am Potsdamer Hauptbahnhof ab. Der Zug kommt über Berlin aus Prag und hält unter anderem in Hannover. In der Gegenrichtung fährt ab 23.13 Uhr ein Zug aus Köln mit Ankunft in Potsdam um 5.05 Uhr. Weiter geht es über Berlin nach Dresden mit Ankunft um 8.58 Uhr.
Die Verbindungen sind bereits in der Fahrplanauskunft im Internet verzeichnet. Allerdings handelt es sich dabei um eine sogenannte IC-Direktverbindung am Tagesrand – Schlafwagen gibt es also nicht. Der bisher einzige echte Nachtzug aus Berlin über Potsdam nach München wird hingegen eingestellt. Als Grund für die Streichung nannte die Bahn die schwache Nachfrage. Im Durchschnitt steigen nach Bahnangaben pro Verkehrstag weniger als zwei Reisende bei dieser Verbindung in Potsdam ein oder aus. Die Nachfrage ist also überschaubar.
Mehr Fernzüge erst in sieben Jahren
Die Bahn stellt bereits seit dem vergangenen Jahr eine Nachtzugverbindung nach der anderen ein, weil sie mit den Zügen keinen Profit macht. Die Nachfrage sei insgesamt im Zeitraum der letzten zehn Jahre um rund 30 Prozent zurückgegangen. Die Bahn hatte zuvor auch schon Nachtzüge sowie Autoreiszüge in mehrere europäische Städte abgeschafft – etwa nach Paris, Kopenhagen und Amsterdam. Das Bündnis „Bahn für Alle“ warnte vor einem Wegfall der kompletten Sparte in den nächsten Jahren.
Außer dem Intercity von und nach Köln wird weiterhin nur ein Fernzug in Potsdam halten: Der Interregio aus Cottbus ins Ostfriesische Norddeich (Mole). Erst in sieben Jahren plant die Bahn, an Potsdams Hauptbahnhof wieder mehr Fernzüge halten zu lassen.
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