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Potsdams Hütte in den Alpen: 56 Schlafplätze stehen zur Verfügung.

© Ausstellung

Landeshauptstadt: Nackter Skifahrer

Die Ursprünge bewahren: Ausstellung zur Potsdamer Berghütte im Stadthaus

Stand:

Seit 1932 lockt die Potsdamer Hütte Gäste zum Wandern oder Skifahren in die nördlichen Stubaier Alpen bei Innsbruck. Nun wirft eine Ausstellung im Stadthaus in der Friedrich-Ebert-Straße den Blick auf die 80-jährige Geschichte des Hauses.

Vom „Yeti“ Luis Knapper wird da berichtet, der in den 50er Jahren Pächter der Hütte gewesen ist. Er verblüffte die ersten Nachkriegstouristen aus „Preußen“ damit, dass er nur mit Skiern bekleidet und ganzkörpergebräunt ins Tal flitzte. Die Geschichten aus den acht Jahrzehnten der Hütte hat Conny Schmidt rund ein halbes Jahr lang zusammengetragen. Sie ist Naturschutzreferentin beim Dinkelsbühler Alpenverein. „Ich will den Besuchern erklären, wie eine Hütte funktioniert“, sagte sie bei der Eröffnung der Ausstellung am Mittwoch. Denn den Besucher erwartet auf dem Berg, wenn er eine Hütte ansteuere, kein Hotel. Vielmehr stelle eine Hütte eine Stadt auf allerengstem Raum dar.

Diesen Eindruck kennt Potsdams Sozialbeigordnete Elona Müller-Preinesberger aus erster Hand. Sie hat die Hütte in den letzten Jahren schon mehrfach besucht und schwärmt von der Atmosphäre. „Da haben sie einen wunderbaren Blick“, sagte sie. Kein Lift führt zu der Hütte, der einzige Zufahrtsweg ist gesperrt. So sei es vor Ort wunderbar ruhig. Damit habe es die Hütte zwar ökonomisch schwerer, erfülle aber auch einen ökologischen Anspruch. Jedes Jahr zieht die Hütte zwischen 2000 und 3000 Besucher an. Maximal 56 Schlafplätze bietet die Potsdamer Hütte. Übernachtungen gibt es ab einem Preis von 20 Euro.

Die Ausstellung beschäftigt sich auch mit dem zunehmenden Tourismus und zeigt auf, wie sich die Verantwortlichen der Potsdamer Hütte dem widersetzen und wie sie das Ursprüngliche des Ortes bewahren wollen. Mit dabei ist auch ein Porträt des aktuellen Hüttenwirts Manfred Schaffenrath. Sein Tag beginnt um 5 Uhr morgens und endet, wenn die Gäste schlafen gehen – in der Hochsaison ein Kraftakt. Allerdings teile er mit den Wanderern die Liebe zu den Bergen.

Die 15 Schautafeln der Ausstellung sind noch bis zum 2. August auf dem Flur des Oberbürgermeisters im ersten Obergeschoss des Stadthauses zu sehen. Außerdem ist alles noch in einem handlichen Exposé zusammengefasst, das man im Rathaus erwerben kann. Marco Zschieck

Weiteres im Internet:

www.potsdamer.at

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