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Landeshauptstadt: Nägelstreit in Nagelstraße

Anlieger: Viele Falschparker, weil Verbotsschild fehlt

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Die Stadt will nach langem Streit prüfen, ob die Otto-Nagel-Straße mehr Markierungsnägel bekommt. Die grauen Knöpfe in der Mitte der Kopfsteinpflaster-Straße ersetzen die üblichen weißen Straßenmarkierungen an der Mündung in die Berliner Straße. Die Folgen beschreibt Anlieger Rolf Sterzel: „Die Autos parken gleich am Anfang der Straße, weil es kein Verbotsschild gibt.“ Damit würden einbiegende Autos behindert, vor allem dann, wenn gleichzeitig ein anderer Wagen aus der Straße fahren wolle.

Deswegen hat Rechtsanwalt Sterzel schon vor Monaten an die Verwaltung geschrieben, um auf die Situation aufmerksam zu machen. Doch der Fachbereich Grün- und Verkehrsflächen sieht keinen Handlungsbedarf und verweist auf die Straßenverkehrsordnung (StVO), wie Bereichsleiter Frank Steffens erklärt: „Es ist vorgeschrieben, dass zwischen parkenden Fahrzeugen und einer Leitlinie eine Mindestdurchfahrbreite von drei Metern für den fließenden Verkehr bestehen muss – ansonsten gilt an derartigen Engstellen ein Parkverbot.“ Da es also eine Regelung gäbe, sei kein Schild nötig – und auch nicht erlaubt, weil so eine Regel wiederholt würde, so Steffens. Anlieger Sterzel glaubt daran nicht. „Keinen Mensch kümmern die Nägel, das sehe ich jeden Tag – was spricht gegen ein Schild?“

Steffens verweist da wiederum auf die StVO. Auffälligere Knöpfe – etwa in gelber Farbe – seien ebenso unmöglich, weil nur an Baustellen zu verwenden. „Es handelt sich um eine dauerhafte Fahrbahnmarkierung – die darf nicht mit auffälligen Markierungsknöpfen markiert werden“, antwortet Steffens auf PNN-Anfrage. Keine Antwort gab der Bereichsleiter auf die Frage, ob an Stellen mit Markierungsknöpfen nun mehr Ordnungsgelder von Falschparkern eingenommen werden: Allerdings sei der Außendienst der Stadtverwaltung bereits mit der „intensiveren Überwachung“ der Otto-Nagel-Straße beauftragt, so Steffens. Im nächsten Jahr werde aber während Bauarbeiten auf der Straße geprüft, ob eine „Verdichtung der Markierungsknöpfe zur Erhöhung der Wahrnehmbarkeit“ nötig sei. Für Rolf Sterzel ist der Fall klar: „Die Verwaltung sieht sich nicht unbedingt als Beauftragter des Bürgers.“ Henri Kramer

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