Landeshauptstadt: Nah am Wasser gebaut
„Business an Bord“, Floßbau und Drachenbootrennen – Tagungen und Kongresse werden in Berlin gerne mit kühlem Nass kombiniert
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Tagen auf die bayrische Art, das kann man zum Beispiel in einem rustikalen Berghotel vor großartiger Kulisse mit einem anschließenden Gipfelerlebnis. Eine Tagung auf Helgoland könnte mit einer Runde Hochseeangeln enden. Anbieter von Tagungen und Kongressen wissen es längst: Je attraktiver das „Drumherum“, desto größer die Chance den Zuschlag für eine Buchung zu erhalten. Da Berlins Stadtfläche zu 40 Prozent aus Wald- und Grünflächen besteht, haben sich viele Tagungsstätten am Wasser und im Grünen angesiedelt. Sogar Tagungen auf dem Wasser sind möglich – mit einem Schiff, das langsam über Spree, Havel oder Landwehrkanal gleitet. Nach getaner Arbeit legt der Kapitän direkt an einer schönen Wiese am Wasser an, wo auf weiß gedeckten Tischen ein Essen serviert wird. Wer dann noch Lust auf Nachtleben hat, der fährt mit dem Schiff weiter zu Spindler & Klatt, einem Club in der ehemaligen Heeresbäckerei an der Spree.
Mit dem Boot zum Beispiel kann man sich über das 197 Kilometer lange Wasserwegenetz quer durch Berlin bewegen. „Das lässt sich hervorragend für Rahmenprogramme von Tagungen und Kongressen nutzen“, heißt es bei der Berlin Tourismus Marketing GmbH (BTM). „Aber auch für die geschäftlichen Besprechungen selbst.“ Immerhin knapp 7,5 Millionen Teilnehmer verzeichnete die BTM für die Tagungen und Kongresse in Berlin im vergangenen Jahr – eine weitere Rekordzahl im boomenden Kongressmarkt.
Dabei können die Tagungsgäste dem Wasser mehr oder weniger nahe kommen: Ganz nah bedeutet in nostalgischer Umgebung mit dem Dampfschlepper „Andreas“ aus dem Historischen Hafen über Berlins Gewässer zu schippern. Oder in Nils Clausens Lounge-Schiff, der „Stralau“, auf Berlins Wasserstraßen kreuzen. In ihrem früheren Leben war die Stralau ein Linienschiff auf dem Bieler See in der Schweiz. Sie bietet 80 Plätze und wird vorwiegend von Firmen für Tagungen, Pressekonferenzen oder Präsentationen gebucht. Flexibel gibt sich auch die „MS Esplanade“, das hoteleigene Schiff des Grand Hotel Esplanade am Landwehrkanal. „Unser Schiff kann exklusiv von Gruppen gemietet werden“, sagt Carolin Thiele, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit im Esplanade. Von Lesungen über Tanzpartys mit DJ bis zum Essen für 60 Personen hat die „MS Esplanade“ schon einiges erlebt. Das Schiff wird im Allgemeinen für Veranstaltungen aus den Bereichen Politik und Wirtschaft gechartert, sagt Carolin Thiele. „Wir hatten aber auch schon mal ein Ehepaar, das nur für sich eine Brückentour gebucht hat – um den Hochzeitstag zu feiern.“ Natürlich bieten die großen Reedereien Berlins wie die Stern und Kreis-Schifffahrt oder die Reederei Riedel ihre Dienste an. „Business an Bord“ nennt die Stern-und Kreis ihren Tagungsservice auf der „MS Sanssoucis“ mit Küche Bar und Tanzfläche, die man für Konferenzen, Tagungen und Betriebsfeste chartern kann.
„Motivieren Sie mit Ungewöhnlichem“, heißt es in Brandenburg: Das Seehotel Zeuthen in Brandenburg bietet ein Tagungsschiff, das an der Museumsinsel startet und über die Spree in Treptow zur Regattastrecke Grünau fährt, von dort zum Zeuthener Sellenzugsee startet und am Seehotel Zeuthen anlegt. Ebenfalls eine eigene Anlegestelle hat das Radisson SAS am Berliner Dom. Das Hotel hat sich ganz dem kühlen Nass verschrieben: im riesigen Aquarium im Foyer schwimmen 2500 tropische Fische in einer Million Liter Salzwasser über den Köpfen der Besucher. Zehn Konferenzräume mit bis zu 430 Plätzen bieten viele Veranstaltungsmöglichkeiten. Direkt an der Spree-Promenade findet sich die Noodle-Kitchen, ein Restaurant mit Wasserblick, und schließlich zum Ausgleich zur anstrengenden Tagungsarbeit ein Wellnessbereich. Nah am Wasser gebaut ist auch das Meliá Hotel. Das im Herbst 2006 an der Weidendammbrücke eröffnete Haus der spanischen Hotelkette Sol Meliá bietet Zimmer mit Aussicht auf die Spree verfügt über acht Tagungsräume mit Tageslicht und Kapazitäten für bis zu 800 Personen. Direkt am Wasser, im grünsten Teil Berlins, am Ufer der Dahme, gegenüber der Altstadt von Köpenick und dem Schloss, liegt das Courtyard Berlin/Köpenick (Marriott). Die meisten der 190 Zimmer des vierstöckigen Tagungshotels mit 19 Konferenzräumen bieten einen Blick auf den Fluss.
Schon im Namen wirbt das „Hotel am Müggelsee“ mit seiner Wasserlage. 48 000 Quadratmeter reiner Veranstaltungsfläche bietet das Hotel, das 18 Konferenzräume und einen Saal für 330 Personen offeriert. Die Betreiber haben Outdoor-Programme wie Floßbau und Drachenbootrennen im Angebot und bieten Rad-Rallyes an.
Weitere Informationen unter:
www.tagungshotel.com
www.berlin-convention-office.de
Harald Olkus
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