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Landeshauptstadt: Narkosemasken neben Nierenschalen

Museum für Anästhesie und Schmerztherapie eröffnet am 11. Dezember

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Museum für Anästhesie und Schmerztherapie eröffnet am 11. Dezember Babelsberg - Mikroskope vom Krakauer Trödelmarkt, vergilbte Pillenschachteln aus der veralteten Hausapotheke und ein zahnärztliches Narkosegerät aus einer brandenburgischen Garage. Daneben stehen dreieckige Medizinfläschchen, metallene Spritzen, Narkosemasken und Nierenschalen aufgereiht in acht Vitrinen. Noch sind die beiden Räume in der Karl-Marx-Straße 42 überfüllt mit medizinischen Einzelstücken, denen die Beschriftungen fehlen. Am 11. Dezember eröffnet Knud Gastmeier, Anästhesist und Schmerztherapeut, hier sein Museum für ambulante Anästhesie und Schmerztherapie, das dem Museumsverband des Landes Brandenburg angehört. Die Idee entstand vor zwei Jahren als der promovierte Mediziner zum zehnjährigen Bestehen seiner Praxis einst für Narkose und Schmerztherapie genutzte Instrumente ausstellte. Die Resonanz war groß. Patienten, Kollegen und Freunde ermutigten ihn, die Objekte der Öffentlichkeit zu präsentieren und stellten ihm beispielsweise Apparate für die Sterilisation von Spritzen und ein Beatmungsgerät zur Verfügung. Mittlerweile umfasst die Sammlung mehr als 250 Einzelstücke. Darunter finden sich auch so genannte Schimmelbuschmasken, spezielle Narkosemasken aus letzten Jahren des 18. Jahrhunderts, und ein Medi-Narkosegerät aus DDR-Zeiten. „In der Ausstellung werden medizinische Gegenstände zu sehen sein, die in der Schmerztherapie und Anästhesie sowie ihnen angrenzenden Bereichen im heutigen Land Brandenburg bis 1989 üblich waren“, erklärt Knud Gastmeier sein Konzept. Des Weiteren findet sich in der Ausstellung eine Aktensammlung aus den Jahren 1946 bis 1982 mit Mitteilungen, Beschlüsse und Weisungen des Potsdamer Gesundheitsamtes an hiesige Ärzte. Eine damals in Potsdam tätige Hausärztin stellte die Dokumente zur Verfügung. „Die Akten geben einen Eindruck über die Alltagssituation in der damaligen ambulanten Medizin“, sagt Gastmeier. Für die kommenden Jahre plant der Mediziner diverse Sonderausstellungen, beispielsweise zum vor etwa 200 Jahren entdeckten Schmerzmittel Morphin. Eng mit der Einführung der Lokalanästhesie (örtliche Betäubung) sind die Namen der Mediziner August Bier (1861-1949) und Carl Ludwig Schleich (1859 - 1922) verbunden. Den beiden im Land Brandenburg begrabenen Medizinern soll ebenso eine Ausstellung gewidmet werden. Derzeit gibt es kein öffentliches Museum, das den Bereich Schmerztherapie und Anästhesie mit dem Schwerpunkt Brandenburg thematisiert. Ulrike Strube Das Museum für ambulante Anästhesie und Schmerztherapie eröffnet am Sonnabend, dem 11. Dezember, und ist von 10 bis 18 Uhr in der Karl-Marx-Straße 42, 14482 Potsdam, geöffnet. Weitere Informationen sowie Anmeldung für die Besichtigung der Ausstellung unter Telefon: (0172) 2696091 oder www.narkosemuseum.de

Ulrike Strube

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