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Auch in der PNN-Redaktion gab es Pfannkuchen.

© C. Fratzke

Kommentar über Potsdams Karnevalstradition: Närrisch lecker

Den karnevalistischen Traditionen schenkt der Potsdamer kaum Beachtung. Bei den Pfannkuchen macht er aber gerne mal eine Ausnahme.

Stand:

Potsdam -Verwundert betrachtet die ältere Frau am frühen Morgen die Auslage beim Bäcker in der Brandenburger. Brötchen, Krüstchen, Schrippen sind auf ein Mindestmaß an Platz zusammengerückt. Stattdessen nehmen Pfannkuchen mehrere Tresenmeter ein. Mit bunten Streuseln, roten Erdbeerstreifen, Kakaopulver und dickem Zuckerguss. Der Kundin geht ein Licht auf. Ist heute etwa Rosenmontag?, fragt sie die Verkäuferin. Und dann: Ja, wenn das so ist – fünf Pfannkuchen hätte ich gern!

Nun, so ist der Potsdamer wohl. Den karnevalistischen Traditionen schenkt er kaum Beachtung. Die einzigen, die zuverlässig feiern, sind die Kindergärten der Stadt. Von da an aufwärts wird es enthaltsam. Einzig sichtbare Zeichen für Rosenmontag – und Fastnacht, bekannt auch als Faschingsdienstag (heute!) – sind tatsächlich die Pfannkuchen, die bei allen Bäckern im Überfluss zu haben sind. Was wohl darauf hindeutet, dass sie auch gekauft werden. Wie pragmatisch brandenburgisch: Das ganze Fröhlichsein, Jubeln und durch die Straßen ziehen spart man sich, den Aufwand einer Kostümierung erst recht. Die Leckerei aber, die darf’s sein. Juten Appetit!

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