zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Naturkundemuseum für Schulklassen künftig kostenlos

Das Potsdamer Naturkundemuseum will mehr jugendliche Gäste anlocken. Deshalb haben Schulklassen jeder Stufe ab sofort freien Einlass, wie Museumsleiter Detlef Knuth am gestrigen Mittwoch sagte.

Stand:

Das Potsdamer Naturkundemuseum will mehr jugendliche Gäste anlocken. Deshalb haben Schulklassen jeder Stufe ab sofort freien Einlass, wie Museumsleiter Detlef Knuth am gestrigen Mittwoch sagte. Voraussetzung ist lediglich, dass der Besuch im Rahmen des Unterrichts stattfindet. Führungen bleiben weiterhin kostenpflichtig.

Durch den freien Eintritt falle natürlich eine Geld-Quelle für das Museum weg, sagte Museums-Sprecherin Rosemarie Spatz, aber: „Wir nehmen diesen ideellen Auftrag gerne wahr, der finanzielle Spielraum dafür ist auf jeden Fall vorhanden.“ Bislang durften nur Kita-Gruppen umsonst ins Museum.

Bei den Besucherzahlen habe es im Vorjahr einen „leichten Knick“ gegeben, so Knuth. Während 2012 noch 18 400 Personen das Museum besuchten, waren es 2013 nur 17 600. Als mögliche Ursache vermutet Spatz die schlechtere Erreichbarkeit durch die Bauarbeiten in der Breiten Straße. Während zehn Prozent mehr erwachsene Gäste gezählt werden konnten, fehlte es laut Knuth besonders an Vorschulkindern unter sechs Jahren. Auch Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren kamen nur wenige.

Um die Attraktivität für Jüngere zu erhöhen, hatte das Naturkundemuseum bereits im Dezember eine Kooperation mit dem benachbarten Voltaire-Gymnasium beschlossen, die nun umgesetzt werden soll: Schüler werden das Museum als Lernort nutzen und Vorschläge für Verbesserungen machen. Weiteren pädagogischen Input will sich Knuth in diesem Jahr vom Institut für Grundschulpädagogik der Universität Potsdam holen: Studenten sollen Veranstaltungen mitorganisieren, Angebote des Museums evaluieren und frische Ideen einbringen.

Als Veranstaltungsort ist das Haus ohnehin schon beliebt: 100 Kindergeburtstage wurden 2013 hier gefeiert, auch der „Juniorforscherclub“ für Kinder ab zehn Jahren habe sich mittlerweile gut etabliert, sagt Knuth. Insgesamt wurden im Vorjahr 282 Führungen und Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene durchgeführt. Zu den erfolgreichsten Ausstellungen zählte dabei laut Knuth die Klangkunstinstallation „Cicadas“, die noch bis 9. Februar zu sehen ist. Auch die Sammlungen des Museums konnten 2013 Zuwächse verbuchen: Der Gesamtbestand hat sich um 20 000 Objekte auf rund 300 000 erhöht, darunter allein 16 000 neue Insektenpräparate.

2014 hat das Museum viel vor, unter anderem wird Anfang April ein Jubiläum gefeiert: der 50. Geburtstag des Aquariums. Auch die Pläne für den Neubau auf der Grünfläche zwischen Naturkundemuseum und Studentenwohnheim werden weiterverfolgt –feste Zusagen für das städtische Grundstück gibt es laut Knuth aber noch nicht. Erik Wenk

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })