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Stausorgen im Potsdamer Norden: Nedlitzer Straße gesperrt

Ab dem heutigen Dienstag wird die Nedlitzer Straße gesperrt. Auch Nebenstrecken sind dicht. Generell rät das Rathaus allen Pendlern, möglichst mit dem Rad oder mit dem Bus zu fahren.

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Potsdam - Anwohner im Potsdamer Norden blicken mit Sorge auf den Dienstag. Denn wegen der Verlängerung der Tramstrecke bis zum Campus Jungfernsee kommt es zu erheblichen Verkehrseinschränkungen – die noch weit größer ausfallen als bisher bekannt.

Denn die von 19 000 Fahrzeugen pro Tag befahrene Nedlitzer Straße zwischen Amundsenstraße und Am Pfingstberg ist halbseitig gesperrt. Damit können Autofahrer die Bundesstraße nur noch stadtauswärts nutzen. In Richtung Innenstadt ist dagegen eine weiträumige Umleitung über die Amundsen- und die schon jetzt vielbefahrene Potsdamer Straße ausgeschildert. Auch dort sind jetzt schon 21 000 Autos pro Tag unterwegs. Die Arbeiten sind bis Jahresende geplant, in den Sommerferien wird die Nedlitzer Straße sogar komplett gesperrt.

Lange Umwege zum Supermarkt

Neu dazu kommen Baustellen auf potentiellen Umfahrungsstrecken. Demnach sind die kleineren Anliegerstraßen Am Vogelherd und am Golfplatz ebenso voll gesperrt – wegen Bauarbeiten. Über diese Straßen hätte man die ausgeschilderte Umleitungsstrecke umfahren können, durch das Wohngebiet Bornstedter Feld. Doch direkt betroffene Anwohner sind daher verärgert. Den PNN schilderte eine Frau, die in der Straße am Vogelherd wohnt, dass sie wegen der Sperrung ihrer Straße nun gezwungen sei, lange Umwege in Kauf zu nehmen. Ein Beispiel: Wenn sie nach der Arbeit in Berlin ihre Tochter aus einer Kita im Bornstedter Feld abholen will, kann sie nun nicht mehr über die Kirschallee einfach durch das Viertel fahren, sondern muss erst über die Amundsen- und die Potsdamer Straße fahren. Auch die Nahversorger wie Aldi oder Sky in der Nedlitzer Straße sind zunächst nur noch aus Richtung Innenstadt erreichbar, nicht aber vom Norden her. Das heißt, auch Anwohner aus Neu Fahrland oder Fahrland müssen die lange Umleitung über die Amundsenstraße nehmen, um zu Einkaufsmöglichkeiten zu gelangen.

Die Verkehrsverwaltung im Rathaus begründet die weiteren Einschränkungen damit, dass speziell die Straße Am Vogelherd in einem miserablen Zustand sei, alte Betonplatten und provisorische Fahrbahnverbreiterungen komplett saniert werden müssten. Und Schleichwege für staugeplagte Autofahrer durch die Kirschallee und das Wohngebiet würden ohnehin beobachtet, sagte Stadtsprecher Jan Brunzlow den PNN auf Nachfrage – schließlich sei der Bereich lediglich eine Tempo-30-Zone, zudem befindet sich dort eine Grundschule. „Allein zur Sicherung der Verkehrssicherheit vor der Schule sollte dort kein Schleichweg für Autofahrer sein“, sagte Stadtsprecher Brunzlow.

Wichtiges Infrastrukturprojekt

Generell rät das Rathaus allen Pendlern, möglichst mit dem Rad oder mit dem Bus zu fahren. Die durch die Bauarbeiten notwendigen Einschränkungen würden allen betroffenen Verkehrsteilnehmern einiges an Geduld abverlangen, hieß es bereits mehrfach. „Es ist uns durchaus klar, dass die halbseitige Sperrung einer Bundesstraße zu Staus führen wird“, sagte Brunzlow. Allerdings sei die Tramtrasse eben ein wichtiges Infrastrukturprojekt. Der Verkehrsbetrieb hat bereits angekündigt, bei Bedarf im täglichen Berufsverkehr zwei zusätzliche Busse zwischen Neu Fahrland und dem Platz der Einheit pendeln zu lassen. Denn die Busse kommen auch schneller voran, sie können die Nedlitzer Straße in Richtung Innenstadt noch nutzen und so die Umleitungsstrecke umfahren. Für die Autofahrer sollen zumindest die Ampelschaltungen an der Nedlitzer und der Amundsenstraße so optimal wie möglich geändert werden.

Doch auch Ampeln können Probleme machen – wie sich gerade auf der künftigen Umleitungsstrecke zeigte. Denn am Mittwoch und Donnerstag fiel über mehrere Stunden eine wichtige Ampel an der Ecke Potsdamer Straße/ Kirschallee aus. Stadtsprecher Brunzlow sagte, am Mittwochvormittag sei an der Ampel die Software modernisiert worden. Am Donnerstag sei die Signalanlage dann ausgefallen. Inzwischen sei der Fehler aber behoben.

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