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ATLAS: Neiddebatte?

Die für Normalverdiener üppig erscheinenden Verdienste von Chefs kommunaler Unternehmen sind ein Reizthema – deutschlandweit, nicht nur in Potsdam. Die Kernfrage: Was ist übertrieben, was angemessen?

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Die für Normalverdiener üppig erscheinenden Verdienste von Chefs kommunaler Unternehmen sind ein Reizthema – deutschlandweit, nicht nur in Potsdam. Die Kernfrage: Was ist übertrieben, was angemessen? Was lässt sich öffentlich vermitteln in einer Stadt, die wie Potsdam bei freiwilligen Leistungen in Kultur und Sport spart, aber den Chefs der städtischen Unternehmen in diesen Bereichen – auch das Hans Otto Theater gehört dazu – deutlich mehr als 100 000 Euro pro Jahr überweist? Es geht dabei nicht um eine Neiddebatte – im Gegenteil soll sich gute Arbeit lohnen, auch in kommunalen Unternehmen. Andernfalls finden sich Leistungsträger schnell in der Privatwirtschaft wieder und gehen für die Städte verloren. Trotzdem sind die Gehälter – weil die kommunalen Unternehmen der Allgemeinheit dienen sollen – keine Privatsache. Daher ist deutlich mehr Transparenz angebracht. Stadt und Unternehmenschefs sollten von sich aus erklären, welche guten Gründe es zum Beispiel für bestimmte Gehaltsentwicklungen gibt. Anderswo funktioniert das übrigens: In Hamburg zum Beispiel sind – und auch hier gab es viele Widerstände – inzwischen alle städtischen Unternehmen zur Veröffentlichung ihrer Managergehälter verpflichtet.

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