Landeshauptstadt: Neonazis zum Gedenktag aktiv wie nie
Zum Jahrestag der Bombardierung Potsdams 1945 am Mittwoch haben Neonazis in diesem Jahr in bislang kaum gekannten Ausmaß mobil gemacht. „Es wurde erkennbar mehr versucht, schon seit Monaten für diesen Termin zu mobilisieren“, teilte gestern der Verfassungsschutz des Landes Brandenburg auf PNN-Anfrage mit.
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Zum Jahrestag der Bombardierung Potsdams 1945 am Mittwoch haben Neonazis in diesem Jahr in bislang kaum gekannten Ausmaß mobil gemacht. „Es wurde erkennbar mehr versucht, schon seit Monaten für diesen Termin zu mobilisieren“, teilte gestern der Verfassungsschutz des Landes Brandenburg auf PNN-Anfrage mit. Nach Expertenmeinung versuchen Rechtsextremisten immer wieder solche Jahrestage wie den Luftangriff auf Potsdam zu nutzen, um von nationalsozialistischen Verbrechen abzulenken.
In diesem Jahr haben Potsdamer Neonazis unter anderem im Internet einen Film veröffentlicht, in dem gegen „angloamerikanische Kriegstreiber“ gehetzt wird, denen angeblich „mehrere Tausend Kinder, Frauen, Greise und Soldaten“ zum Opfer gefallen seien. Tatsächlich gehen Historiker von 1200 bis 1800 Toten aus. Ihre Weltsicht versuchten Potsdamer Rechtsextreme neben dem Aufruf im Internet auch bei einer Schnipsel-Regen-Aktion im Stern-Center, mit Hunderten Aufklebern im Stadtgebiet sowie mit Postwurfsendungen zu verbreiten. Ferner hat es – unbemerkt von der Polizei – eine Art Gedenken mit Hunderten Kerzen gegeben. Bei der Polizei bestätigte ein Sprecher, dass im Zusammenhang mit den vielfältigen Aktionen geprüft werde, ob dabei Straftaten verübt worden seien. HK
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