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MEINE Woche: Neu in Potsdam

Kisten. Mit diesem kleinen Wörtchen kann ich mein vergangenes Wochenende gut zusammenfassen.

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Kisten. Mit diesem kleinen Wörtchen kann ich mein vergangenes Wochenende gut zusammenfassen. Denn nichts anderes habe ich mehr gesehen während meines Umzugs von Leipzig nach Potsdam: Erst alles, was in der Wohnung herumstand, in Kisten einpacken, dann die Kisten in den gemieteten Lkw verladen und am Ende alle Kisten in der neuen Bleibe wieder auspacken. Nun gut, Letzteres habe ich noch nicht ganz geschafft in der kurzen Zeit, aber ich bin dabei, mir einen Überblick im Chaos zu verschaffen. Kräftige Unterstützung bekomme ich von meinem zehn Monate alten Sohnemann, der sich immer wieder tatkräftig an den vielen Kartons hochzieht und durch wildes Pochen den Inhalt überprüfen will. Umgezogen sind wir, weil mein Freund in Potsdam einen Job im Bio-Café KieselStein gefunden hat. Ich selber bin mit meinem Studium an der Universität Leipzig noch nicht ganz fertig, kann aber meine Abschlussarbeit in Erziehungswissenschaften von hier aus schreiben. Und trotz des Umzugsstress haben wir es uns nicht nehmen lassen, gleich am Sonntag die Vorzüge Potsdams mit den Rädern zu erkunden. Da das Wetter ganz gut hielt, haben wir ordentlich angebadet, am Heiligen See uns die Zeit vertrieben und die Sonne auf uns scheinen lassen. Was sein muss, muss sein. Montagabend hat meine ältere Schwester auf meinen Sohn aufgepasst und mein Freund und ich konnten mal wieder schön zusammen ausgehen – und entdeckten dabei das einzigartig gelegene Open Air Kino auf der Freundschaftsinsel. An dem Abend wurde der Streifen „Ein Freund von mir“ mit Jürgen Vogel und Daniel Brühl gezeigt. Während der Film lief, schaute ich immer mal wieder nach oben in den Sternenhimmel: Er hat mich teilweise mehr in seinen Bann gezogen als die auf Zelluloid gebannte Geschichte von zwei eigenartigen Typen. Am Dienstag war dann die nach jedem Umzug in eine neue Stadt übliche Runde durch die Büros der Stadtverwaltung: Nummern ziehen, warten und hoffen, dass mein Sohn so viel Geduld aufbringt wie ich – was natürlich nicht immer klappte und nun bedeutet, dass ich nächste Woche wieder Nummern ziehen muss. Generell finde ich aber die Entscheidung gut, nach Potsdam gezogen zu sein. Hier lebt man in einem ruhigen Städtchen, aber braucht mit der Bahn nur 20 Minuten bis ins Herz der Hauptstadt.

Anna Ziegner ist 25 Jahre alt, Studentin und wohnt seit einer Woche in Potsdam.

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