Landeshauptstadt: Neubau für Grundschule erst ab 2013 Stopp nach Mahnung vor verscharrten Stalinopfern
Nauener Vorstadt - Erst ab Frühjahr 2013 erfolgt der Neubau eines Schulgebäudes für die Evangelische Grundschule an der Großen Weinmeisterstraße. Zunächst war der Baustart im Frühjahr dieses Jahres vorgesehen, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Hoffbauer-Stiftung als Schulträger, Frank Hohn, auf PNN-Anfrage.
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Nauener Vorstadt - Erst ab Frühjahr 2013 erfolgt der Neubau eines Schulgebäudes für die Evangelische Grundschule an der Großen Weinmeisterstraße. Zunächst war der Baustart im Frühjahr dieses Jahres vorgesehen, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Hoffbauer-Stiftung als Schulträger, Frank Hohn, auf PNN-Anfrage. Als Grund nannte Hohn die im März aufgekommene Diskussion über die theoretische Möglichkeit, dass auf dem Baufeld des geplanten Schulneubaus nach 1945 Opfer des benachbarten ehemaligen sowjetischen Geheimdienstgefängnisses Leistikowstraße 1 verscharrt wurden. Hohn sprach von einer „Fantasie“, es gebe „keine Indizien“ dafür, dass auf dem heute als Spielplatz der Grundschule genutzten ehemaligen Gefängnis-Parkplatz einst ermordete Opfer der stalinistischen Verfolgung begraben liegen. Peter Hild, Historiker und Vater eines die Grundschule besuchenden Kindes, kritisiert den Schulneubau, da die Totenruhe gestört werden könnte (PNN berichteten).
Hohn zufolge habe die Mahnung Hilds zunächst zu „einem Innehalten“ seitens des Schulträgers geführt. Die Ausschreibung für den Schulneubau wurde gestoppt. Es habe Beratungen mit Historikern gegeben unter der Fragestellung: „Kann da etwas dran sein?“ Das Ergebnis: Es gebe keinerlei Hinweise auf verscharrte Opfer auf dem Schulgelände. Mittlerweile werde die Ausschreibung für den Bau fortgesetzt. Wie der Hoffbauer-Vorstand erläuterte, habe die Diskussion aus bautechnischen Gründen zu einer Verschiebung des Baubeginns um ein ganzes Jahr geführt. Der Grundwasserdruck auf dem Baufeld sei sehr stark. Daher müsse früh im Jahr mit den Bauarbeiten begonnen werden, damit bis zum Beginn der Frostperiode genügend Baumasse aufgerichtet ist, um dem Wasserdruck standzuhalten. Guido Berg
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