Landeshauptstadt: Neubaupläne für Geräteturnhalle
Die Turnhalle im Luftschiffhafen ist seit Jahren marode – jetzt gibt es Pläne für einen Neubau
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Potsdam-West - Die marode Geräteturnhalle am Luftschiffhafen könnte schon 2013 durch einen Neubau ersetzt werden. „Ein Bauantrag ist bereits formuliert und liegt der Kanzlerin der Universität Potsdam vor“, sagte Klaus Gallinat, der Referent der Uni-Kanzlerin Barbara Obst-Hantel, bei einem Vororttermin mit CDU-Kreischefin Katherina Reiche. Die Stadt wolle ein Gelände für den Neubau zur Verfügung stellen, wenn das Land die Finanzierung übernehme. Darauf hätten sich die Uni-Kanzlerin und Potsdams Sportdezernentin Iris Jana Magdowski (CDU) geeinigt. „Weitere Details wie Standort, Kosten oder Ausstattung sind aber noch nicht festgelegt“, so Gallinat.
Bei der gestrigen Stadtverordnetenversammlung wurde das Thema allerdings wieder auf die lange Bank geschoben: Ein entsprechender Antrag zum Verkauf des Geländes, über den im nichtöffentlichen Teil entschieden werden sollte, wurde zunächst zur Beratung in den Finanzausschuss überwiesen.
Dabei ist die 1961 erbaute Geräteturnhalle im Luftschiffhafen seit Jahren ein Sorgenkind. Die hauptsächlich von der Uni genutzte Sporthalle ist zwar traditionsreich, aber gegenwärtig vor allem eines - dringend sanierungsbedürftig. Und das, obwohl mit über 1300 Sportlern pro Woche keine andere Potsdamer Sporthalle so stark genutzt wird; insbesondere, seit die Uni-Sporthalle im Park Babelsberg abgerissen wurde. Die Uni hatte bereits vor einigen Monaten 50 000 Euro in neue Sportgeräte – vor allem Matten – investiert, um das Turnen in der maroden Halle überhaupt noch zu ermöglichen. „Alle politischen Parteien haben sich zur Geräteturnhalle bekannt, aber es passiert nichts“, klagt Ulrich Baumann, der Sprecher der „Initiative zum Erhalt und zur Sanierung der Geräteturnhalle im Luftschiffhafen“.
Eine Renovierung, die zwischen 2 und 3,5 Millionen Euro kosten würde, sei unwahrscheinlich, erklärte Gallinat. Für den geplanten Neubau wäre die Universität Potsdam der Träger – das Geld dafür müsste allerdings vom Land kommen.
Die Anwesenden nahmen die Neuigkeit mit vorsichtigem Optimismus auf: „Es ist gut, dass Universität, Turnverbände und die Stadt bei diesem Problem erstmals an einem Strang ziehen“, sagte Katherina Reiche. Die CDU-Politikerin empfahl der Bürgerinitiative, den Antrag in den entsprechenden Ausschüssen und Ministerien genau zu verfolgen: „Der Druck muss im Kessel gehalten werden.“ Das Argument, dass das Land eine qualifizierte Ausbildung von Sportlern und Lehrern garantieren müsse, sei „der wichtigste Hebel“ im Kampf um die Geräteturnhalle. Für diese Ausbildung brauche man die Förderung der Grundsportarten, betonte auch Gallinat.
Ulrich Baumann von der Halleninitiative zeigte sich dennoch verärgert darüber, dass die Initiative bislang „völlig außen vor gelassen wurde“. Dies ändert sich nun vielleicht. Im ursprünglichen, auf das Jahr 1994 zurückgehenden Planungskonzept für die neue Mehrzwecksporthalle, die gerade gebaut wird (PNN berichteten), war vorgesehen, dass eine Geräteturnhalle angeschlossen sein sollte, beides für insgesamt 2 Millionen Euro. „Anfang des Jahres 2011 wurden wir jedoch durch die Architekten darüber informiert, dass im neuen Konzept aus Kostengründen keine Geräteturnhalle mehr vorgesehen ist“, sagt Baumann. Die Mehrzwecksporthalle wird Ballsportarten, Judo und Fechten beherbergen.
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