Landeshauptstadt: Neue Anti-Terror-Gruppe ab 2010
Vom Bund geforderte „Medical Task Force“ zieht in neue Feuerwache / Hochbau beginnt in diesem Monat
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Innenstadt - Der Start des Hochbaus an der neuen Feuerwache in der Holzmarktstraße steht kurz bevor. Das sagte Ordnungsbeigeordnete Elona Müller (parteilos) am Samstag am Rande einer Bootstaufe des Technischen Hilfswerks (THW) am neuen Feuerwehrgelände.
In den 21 Millionen Euro teuren Neubau, der nach den Plänen im zweiten Halbjahr 2009 in Betrieb genommen werden soll, zieht auch eine neue Katastrophenschutz-Einheit, kündigte der Fachbereichsleiter Feuerwehr, Wolfgang Hülsebeck, an. Mit der „Medical Task Force“ reagiere man auf Anforderungen des Bundes, der im Rahmen der Anti-Terror-Maßnahmen solche Gruppen ab 2010 deutschlandweit einrichten lässt. Die Potsdamer Einheit werde sich vor allem um die Koordination und spezielle Aufgaben im Bereich der Dekontamination kümmern, sagte Hülsebeck. Mit der Inbetriebnahme der neuen Leitstelle der Feuerwehr werden von dort aus nicht nur die Einsätze in der Landeshauptstadt geregel, sondern auch für die Landkreise Havelland, Prignitz und Ostprignitz-Ruppin.
Der neue Sitz der Potsdamer Wehr ruht auf 356 Pfähle. Die 15 bis 18 Meter langen Betonpfähle sind mittlerweile alle im Boden. Sie waren auch deshalb notwendig geworden, um darunter liegende Bodendenkmale nicht zu zerstören. Bei Grabungen fand man unter anderem Reste eines spätslawischen Friedhofs mit „Pötzi“ und eines mittelalterlichen Holzbohlenwegs. Nun wartet der Fachbereichsleiter Feuerwehr, Wolfgang Hülsebeck auf den Zuschlag für den Hochbau. „Noch in diesem Monat dürften die ersten Baustellenaufbauten zu sehen sein.“ Bis dahin muss auch die Zufahrt instandgesetzt werden. Noch ist das Pflaster der Holzmarktstraße höchst sanierungsbedürftig. Bis zur Inbetriebnahme der neuen Wache soll die Straße saniert sein, kündigte die Arbeitsgruppe Straßenbau in der Verwaltung an.
Die Unsicherheiten über einen offenen Uferweg sind laut Aussage der Ordnungsbeigeordneten geklärt. „Es wird einen durchgängigen Weg geben“, sagte sie. Ähnlich wie in der Speicherstadt habe man sich mit allen Anliegern – dazu zählen Wasserwacht und das THW – beraten. Lediglich bei Einsätzen müsste Bewegungsfreiheit herrschen, „damit die Retter auf die Boote kommen“, so Müller.
Die THW Ortsgruppe Potsdam, die seit Samstag offiziell im Besitz eines neuen Mehrzweckarbeitsbootes in Katamaranbauweise ist, gilt als eine der „schlagkräftigsten Verbände in den Neuen Ländern“, wie THW-Einsatzleiter Olaf Gabrysiak sagte. Die Gruppe hat rund 120 Mitglieder. Das neue, bis zu 65 Kilometer pro Stunde schnelle Boot soll vor allem bei der technischen Unterstützung in Unglücks- und Katastrophenfällen seine Dienste leisten. Kay Grimmer
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