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Wie neu. An der 1895 erbauten Wiesenwegbrücke waren vor allem die eisernen Träger und das schmiedeeiserne Geländer verrostet. Nun wurde sie restauriert. Dennoch darf die Brücke auch weiterhin nicht befahren werden und trägt nur eine gewisse Anzahl von Parkbesuchern.

©  Johanna Bergmann

Wiesenwegbrücke im Park Sanssouci: Neue Blüten für altes Eisen

Pünktlich zur 17. Schlössernacht in Potsdam ist die Sanierung der Wiesenwegbrücke im Park Sanssouci abgeschlossen.

Von Sarah Kugler

Stand:

Sanssouci - Der Weg an der Scheunertwiese entlang, über den Parkgraben bis hin zum Musenrondell im Park Sanssouci ist nun endlich wieder durchgängig begehbar. Die frisch sanierte Wiesenwegbrücke, die den Weg von Ufer zu Ufer verbindet, ist nach zweijährigen Restaurierungsarbeiten wieder für die Besucher des Parks zugänglich. Finanziert wurde das Vorhaben mit den Erlösen der Schlössernacht aus dem Jahr 2013. Das Vorhaben war dabei sogar deutlich billiger als ursprünglich geplant: Statt 254 000 Euro kostete die Instandsetzung nur 170 000 Euro. Seit 2004 finanziert die Arbeitsgemeinschaft „Potsdamer Schlössernacht" (ArGe) aus den Erlösen des Ticketverkaufs Restaurierungsprojekte im Park Sanssouci. 2013 wurde die Wiesenwegbrücke als Förderobjekt ausgewählt, das Folgeprojekt ist die Neptungrotte, für deren Instandsetzung nun auch die gesparten Gelder aus der Brückensanierung genutzt werden sollen.

„Wir freuen uns natürlich ganz besonders, dass die Brücke nun pünktlich zur Schlössernacht an diesem Wochenende wieder begehbar ist“, sagte Heiko Muschik, Fachbereichsleiter der Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten (SPSG) im Park Sanssouci am gestrigen Donnerstag bei der Übergabe des Bauwerks. Doch nicht nur an der Wiesenwegbrücke wurde gearbeitet: Auch das Wegesystem zwischen Parkgraben und Hauptallee sei saniert worden und nun wieder barrierefrei passierbar, so Muschik. Vorher waren die Wege größtenteils mit grobem Schotter bedeckt, der ein Passieren für Rollstuhlfahrer sehr schwierig gestaltete. An der 1895 erbauten Brücke waren vor allem die eisernen Träger und das schmiedeeiserne Geländer restaurierungsbedürftig. Wie SPSG-Bereichsarchitekt Dirk Dorsemagen erklärte, zeigten die Träger große Korrosionsschäden, die auf Grund der fehlenden Abdichtung unterhalb der Wegdecke und der Brückenplatte zu Stande kamen. Um ein erneutes Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern, wurde nun eine moderne Abdichtung aufgebracht. An dem Eisengeländer mussten vor allem fehlende Teile ersetzt werden, erklärte SPSG-Schlosser Mario Pfeiffer. „Wir haben sehr viele Blüten- und Blätterelemente reproduziert, die im Laufe der Jahre beschädigt oder sogar abgebrochen wurden.“ In der Kunstschlosserei der Stiftung wurden die fehlenden Teile in Handarbeit nachgeschmiedet und an das Geländer, welches vorher von der Brücke abgetrennt wurde, mit Messinglot angelötet. Wie Pfeiffer erklärte, dürften an historischen Objekten keine maschinellen Schweißarbeiten durchgeführt werden.

Für das Geländer gilt allerdings auch nach der Sanierung: Nicht zu viel Gewicht! Gerade für Veranstaltungen wie die Schlössernacht sei es wichtig, dass sich nicht allzu viele Leute gleichzeitig auf dem Geländer abstützen, wie Heiko Muschik sagte. Zudem darf die Brücke auch weiterhin nicht befahren werden und trägt nur eine gewisse Anzahl von Parkbesuchern. „Natürlich gilt das nur für eine wirklich große Gruppe von Menschen“, räumte er ein. „Ansonsten ist sie vollkommen sicher.“

Für die Schlössernacht an diesem Wochenende werden wieder Zehntausende Besucher erwartet, Tickets sind aber immer noch erhältlich und können auch an den Abendkassen der Schlässernacht erworben werden. Bisher wurden nur etwa 25 000 von insgesamt 33 000 Karten verkauft, auch für das Konzert am heutigen Abend gibt es noch etwa 200 Karten. Auf Grund der immer wieder schleppenden Ticketverkäufe in den letzen Jahren planen die Stiftung sowie die ArGe grundlegende Neuerungen für das nächste Jahr, wie sie am gestrigen Donnerstag erklärten. Die genauen Pläne werden im Herbst dieses Jahres, noch vor Beginn des nächsten Ticketverkaufs, bekannt gegeben. Ob die ArGe bei der Schlössernacht 2017 wieder mit dabei sein wird, ist unklar. Der Vertrag mit der Stiftung läuft 2016 aus. Wie SPSG-Marketingdirektor Heinz Buri sagte, soll für 2017 ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben werden, bei dem neue Veranstalter ihre Konzepte vorstellen können. Dass die Schlössernacht weiterhin stattfinde, stehe aber laut Buri außer Frage, schließlich sei es nach wie vor eine der erfolgreichsten Veranstaltungen in Potsdam.

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