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Neues Zuhause. Die Kinder bestaunen das Modell des geplanten Heimes.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Neue Heimat

Das Kinderheim „Am Stern“ soll abgerissen werden und dafür ein moderner Neubau entstehen

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Am Stern - Neugierig beobachten die Kinder von einer Treppe aus, die Köpfe durch das Geländer gesteckt, das Treiben auf der Bühne. Ein kleines Holzmodell steht da. Vier sternenartig zu allen Seiten ausgerichtete Gebäude, verbunden durch eine Art überdachten Innenhof in der Mitte. Das Modell haben die Kinder mitentworfen. Denn das Gebäude soll, wenn alles klappt, in ein paar Jahren ihr neues Zuhause sein.

Das Kinderheim „Am Stern“ in der Pietschkerstraße soll abgerissen werden und dafür an der gleichen Stelle ein moderner Neubau entstehen. Der alte Bau aus den 80er-Jahren wurde schon lange nicht mehr gestrichen, die Farbe blättert ab, alles ist ein bisschen marode. „Durch die 30-jährige Benutzung als Heim ist das Haus einfach verlebt“, sagt der Einrichtungsleiter Thorsten Häcker vom Deutschen Roten Kreuz (DRK).

1986 wurde das Heim gegründet. Damals in der DDR noch als reines Säuglingsheim. 1992 übernahm dann das DRK das Gebäude. Das Haus wurde damals noch umgebaut. Seither hat sich nicht viel verändert. Um Sponsoren und Unterstützung für den Neubau zu gewinnen, lud das Heim „Am Stern“ am Freitag die Öffentlichkeit zu einer Präsentation des Bauvorhabens ein.

Geplant sind vier Wohnhäuser, in denen die Kinder und Jugendlichen in Gruppen wohnen. Es gibt zahlreiche gemeinsame und private Bereiche. Ein Highlight ist der multifunktionale Raum in der Mitte des Gebäudekomplexes, der alle Häuser miteinander verbindet und als Gemeinschaftsraum, für Versammlungen, Feste und anderes genutzt werden kann, wie die Architekten Robert Quehl, Marlene Bühner und Cassandra Donath vom Architekturbüro „Miethe und Quehl“ in der Präsentation erläutern. Die Gebäude und die Inneneinrichtung bestehen vor allem aus Holz. Die Außenseiten der Gebäude sollen eine Glasfassade bekommen.

Die 22 Plätze des noch stehenden Hauses sind nicht ganz belegt. Zurzeit sind 18 Kinder und Jugendliche in der Einrichtung untergebracht, erzählt der Leiter Thorsten Häcker. Neun Erzieherinnen und ein Erzieher kümmern sich um sie. Wie lange die Kinder und Jugendlichen in dem Heim bleiben, sei ganz unterschiedlich. „Manche bleiben nur ein Jahr, andere werden hier erwachsen.“ Die jüngsten Schützlinge in der Einrichtung sind vier Jahre, die ältesten 18. In dem neuen geplanten Gebäude soll Platz für 31 Kinder- und Jugendliche entstehen, sagte Häcker. Der Bedarf sei da. Das habe man auch in der Stadt angesprochen. Es gibt zwar auch andere Einrichtungen in der Stadt, aber stationäre Plätze seien rar.

In die Planung des neuen Gebäudes haben Vorstand und Leitung des Heims ganz bewusst ihre Schützlinge miteinbezogen. „Wir bauen nicht für, sondern mit den Kindern. Wir haben unsere Kinder gefragt, was wollt ihr? Was braucht ihr? Der Swimmingpool wird es dann zwar nicht werden, aber dafür ein Spielplatz mit Wasserpumpe“, sagt Häcker lachend. Auch den Namen für ihr neues Zuhause durften die Kinder aussuchen: „HeimatStern“ wird es heißen. „Wir wollten auch ein wenig weg von dem Begriff Heim, der leider etwas negativ behaftet ist“, so Häcker.

Fünf Millionen Euro müssen in den Neubau und ein Ausweichobjekt für die Zeit investiert werden, sagte Christian Schophaus, Chef des DRK-Kreisverbandes Potsdam/Zauch-Belzig. Auch das Ausweichobjekt, eine alte Kita in der Pietschkerstraße, muss noch saniert werden. „Wenn alles nach Plan läuft, sind wir nächstes Jahr Ostern hier raus. Dann folgt die zweijährige Bauphase. Wenn wir Ostern 2020 hier feiern könnten, wären wir mehr als zufrieden“, so Häcker. Der Bauantrag ist noch in Vorbereitung. Für Unterstützer und Sponsoren wurden eine Webseite und ein Spendenkonto eingerichtet. Auf der Seite wird das Projekt vorgestellt und in der Zukunft auch die Baufortschritte festgehalten.S. Stoffers

www.heimatstern-drk.de

S. Stoffers

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