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Speicheltests in Potsdam: Neue Hinweise im Babymord-Fall

Die Massen-DNA-Tests laufen noch bis Ende der Woche. Neun weitere Anhaltspunkte konnte die Polizei aus den bislang abgegebenen Speichelproben ableiten.

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Potsdam - Bei der Suche nach den Eltern des kurz vor Weihnachten 2011 in Potsdam getöteten Babys geht die Polizei neuen Hinweisen nach. Seit Beginn eines Massenspeicheltests vor anderthalb Wochen seien neun weitere Anhaltspunkte bekannt geworden, zu denen nun ermittelt werde, sagte Polizeisprecherin Diane Jende den PNN am Dienstag auf Anfrage. Details zu den neuen Erkenntnissen, ob sich eine heiße Spur ergeben habe, nannte sie nicht. „Die Hinweise müssen nun erst einmal ausgewertet werden“, sagte Jende.

Wie berichtet hatte die Polizei am Montag vor einer Woche den in Potsdam bisher größten Massen-DNA-Test gestartet. Die Ermittler suchen die Eltern eines neugeborenen Mädchens, dessen Leiche am 23. Dezember 2011 an einem Garagenkomplex in Potsdam-West gefunden wurde. Ermittelt wird seither wegen Totschlags oder Mordes. Die Tat hatte deutschlandweit Schlagzeilen gemacht.

Laut dem bisherigen Ermittlungsstand war das Kind ohne ärztliche Begleitung geboren und anschließend an den Garagen gewaltsam getötet worden. Eingewickelt war der Leichnam in ein Frotteehandtuch, an dem DNA-Spuren von einer Frau und einem Mann gefunden worden waren – wohl von der Mutter und möglicherweise dem Vater, wie es von Ermittlern hieß. Bisher waren die Untersuchungen – trotz ausgesetzter Belohnung in Höhe von 10 000 Euro – erfolglos geblieben. Auch eine erste Massen-Speichelprobe mehrerer Hundert Personen Anfang Dezember 2012 brachte nicht den Durchbruch.

Die Ermittler glauben nun, dass der Täter oder die Täterin damals in der Nähe des Tatorts wohnte – daher nun auch der neuerliche Massentest, bei dem rund 1000 Potsdamer ihren Speichel abgeben sollen, die zur Tatzeit im Umfeld wohnten. Allein in der vergangenen Woche seien 223 Potsdamer bei der Kripo zur Speichelprobe erschienen, 86 Frauen und 137 Männer. Geladen waren rund 400 Personen. Am Montag kamen laut Polizei 41 weitere Potsdamer. Die Reihenuntersuchung wird noch bis Ende der Woche durchgeführt. „Auch danach sind noch feste Termine vereinbart, etwa wenn Bürger verhindert waren“, so Jende. Die Staatsanwaltschaft hat angekündigt, dass Personen, die trotz Aufforderung nicht zur Speichelprobe erscheinen, später als Zeuge vernommen werden können. Die mit der Speichelprobe entnommenen DNA-Stränge werden laut Polizei nur für die Ermittlungen zu dem getöteten Baby verwendet und nicht gespeichert.

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